The Freedom Theater

Jenin liegt im Norden des seit 1967 von Israel besetzten Westjordanlands. Früher die ,,Gartenstadt Palastinas“ umschließt, Jenin heute eines der größten palästinensischen Flüchtlingslager mit mehr als 5.000 Kindern und Jugendlichen. Diese wachsen in einer scheinbar endlosen Schleife von Gewalt und Aggression auf. Sie kennen keine Kindheit, in der sie sorglos spielen, experimentieren, einen Sinn im eigenen Leben und in dem ihrer Umgebung entdecken können. Sie zeigen im Gegenteil ein Besorgnis erregendes traumatisches Verhalten.

Das Freedom Theatre Jenin will mit Mitteln der Kunst soziale und politische Veränderung erreichen. Den Kindern des Flüchtlingslagers werden unterschiedliche Möglichkeiten eröffnet, eigene Fähigkeiten zu entfalten und das Selbstvertrauen aufzubauen, das sie brauchen, um ihre Zukunft selbst in die Hand zu nehmen. Ziele sind dabei u.a., die psychosoziale Entwicklung der Kinder zu fördern, damit sie ihre Kindheit inmitten der kriegerischen Auseinandersetzungen nicht gänzlich verlieren. Gemeinsam mit den Kindern soll ein Raum geschaffen werden, in dem sie Phantasien entwickeln und sich andere Realitäten vorstellen können. Man will Bedingungen herstellen, in denen sich Jungen und Mädchen in gleicher Weise und ohne Scheu einbringen und ausprobieren und Fähigkeiten entwickeln können, den kulturell, sozial und politisch gegebenen Barrieren selbstbewusst zu begegnen, um sie zu verändern.

Begonnen hat alles 1988 mit zwei Kinderhäusern, die Arna Mer-Khamis, die Mutter des jetzigen Regisseurs und Leiters, Juliano Mer-Khamis, aufgebaut hatte, um den Kindern im Flüchtlingslager Jenin einen Zugang zur elementaren Bildung zu eröffnen. Der alternative Nobelpreis, den Arna dafür 1993 in Stockholm erhielt, ermöglichte ihr, den Aufbau des ersten „Freedom Theatre“ zu finanzieren. Es wurde 2002 von der israelischen Armee völlig zerstört.
Im Jahre 2005 konnte Juliano Mer-Khamis das Theater zusammen mit schwedischen Partnern neu eröffnen. Neben dem vielfältigen Kulturprogramm, das in dem Theater stattfinden, gibt es Zirkus-, Theater-, Musik-, Video- und Computergruppen für Kinder und Jugendliche.

Seit 2008 ist dem Freedom Theatre die erste palästinensische Theaterschule angegliedert, in der internationale Theater- und Performancefachleute junge PalästinenserInnen ausbilden. In der dreijährigen professionellen Ausbildung lernen die jungen PalästinenserInnen alles was notwendig ist, als „Cultural Leader“ die palästinensische Gesellschaft weiter zu entwickeln. Dabei entdecken die Studenten und Studeninnen nicht nur ihre eigenen Talente und ihre Kreativität. Sie lernen auch die Vision von Frieden und Einheit voran zu bringen.
Die Ausbildung qualifiziert die jungen PalästinenserInnen nicht nur den Darstellenden Künsten sondern auch als Autoren, Regisseure, Theatermanager und Schauspiel-Lehrer. Im Oktober 2010 hat die zweite Klasse mit der Ausbildung begonnen. 8 Jungen und 2 Mädchen, die bislang nichts mit Theater zu tun hatten, wollen in drei Jahren professionelle Theaterleute werden. Ihr ersten „Ernstrfall“ werden sie Mitte Januar 2011 zu bestehen haben, dann steht die Premiere von „Alice in Wonderland“ auf dem Programm. „Alte“ und neue StudentInnen der Theaterschule werden gemeinsam das komplette Freedom Theater in ein „Wunderland verwandeln.

Seit dem Sommer diesen Jahres baut das Freedom Theatre eine großes Theater in Jenin-Stadt. Ein Theatersaal mit über 400 Stzplätzen und einer 16m x 13m großen Bühne mit den dazugehörigen Garderoben und Backstage-Räumlichkeiten, 4 Übungsräume und einige Büros nehmen langsam Gestalt an. Das bisherige Theatergebäude im Flüchtlingslager Jenin wird dann intensiver für den Multimediabereich genutzt werden, der sich zur Zeit stark ausweitet.
Die Eröffnung ist für das Frühjahr 2011 geplant.

JENIN

Die Stadt:Jenin (arabisch für Gärten) liegt im israelisch besetzten Westjordanland inmitten der Ebene „Marj ben Amer“, einem fruchtbaren Flachland in den palästinensischen Gebieten.
Die Stadt Jenin hat 35.000 Einwohner. Der Name Jenin bezeichnet auch das am Stadtrand liegende Flüchtlingslager, das 1953 für aus ihrer Heimat geflohene oder vertriebene Palästinenser gegründet wurde, die während des israelisch-arabischen Krieges 1948 den israelischen Gebietsansprüchen weichen mussten.
Im Flüchtlingslager leben etwa 12.000 Menschen auf engstem Raum und unter schwierigsten sanitären und ökonomischen Bedingungen, etwa 42 Prozent sind unter fünfzehn Jahre alt.

Stadt und Flüchtlingslager sind ein Knotenpunkt des israelisch-palästinensischen Konfliktes. Schon in den 1930er Jahren, vor der Gründung des Staates Israel, war Jenin ein Ausgangspunkt des arabischen Ungehorsams gegenüber der britischen Kolonialpolizei.
Das Lager Jenin war auch ein Zentrum der sogenannten. „Al-Aqsa-Intifada“. Mehr als ein dutzend Selbstmordattentäter stammten von dort, und die israelische Armee besetzte im Jahr 2002 in einer weltweit aufsehenerregenden Militäroperation das Flüchtlingslager, tötete über 50 Personen und zerstörte ganze Häuserblocks.

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Grupo IACA

Die Lutheranische Gemeinde in Belém im Norden Brasiliens widmet sich vor allem den armen Schichten der Bevölkerung. Auf verschiedenen Wegen setzen sich die Mitarbeiter zusammen mit den Menschen in der Gemeinde für die Umsetzung der Menschenrechte ein. Die regionale Kultur und vor allem die Mythen und Geschichten aus dem Amazonas – Regenwald bilden die Basis für das Empowerment der Bevölkerung. Daraus resultiert fast schon logischerweise das Engagement für den Erhalt des Regenwaldes.

PROGRAMM
Die „Grupo IACA” besteht aus jungen Menschen zwischen 14 und 24 Jahren, die mit Tanz, Musik und Theater die regionale Kultur als Basis der Identität der Menschen der Gemeinde pflegen und weiter entwickeln wollen. Die Tänze sind geprägt von der Vielfalt und Farbenpracht des Amazonas-Regenwaldes, die sich auch in den Kostümen und im Haarschmuck der Tänzerinnen wiederspiegelt. In das Programm hat die „Grupo IACA“ zudem die szenische Darstellung von zwei Legenden aus dem Amazonas Regenwald übernommen.

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Comparsa Fantasia

Musik und Tanz aus Kolumbien

Traditionelle Rhythmen Kolumbiens, die Rhythmen der Antillen und der Karibik und Cumbias bestimmen das Programm der „Comparsa Fantasia“ aus dem Jugendzentrum „Viviendo y Soñando“ in Medellin. Dabei wird diese traditionelle Musik von dem 10-köpfigen Ensemble nicht einfach nachgespielt, sondern neu interpretiert. Die Texte der Songs wiederum spiegeln den Alltag der Jugendlichen wieder, geprägt von Armut, Unsicherheit und Gewalt – aber auch von der Hoffnung und dem Kampf für eine bessere Zukunft. „Comparsa“ bedeutet soviel wie „Karnevalsgruppe“ – und so kann man sicher sein, dass nicht nur die Kostüme der jungen MusikerInnen bunt sein werden.

Das Jugendzentrum „Viviendo y Soñando“, aus dem die „Comparsa Fantasia“ stammt ist eine Einrichtung der „Corperación Educativo y Cultural Simón Bolivar“, die seit 1980 sehr erfolgreich im Barrio Kennedy im Nordosten der 2-Millionen-Stadt Medellin in Kolumbien arbeitet. Der Stadtteil, in dem über 45.000 Menschen leben, ist geprägt von niedrigem Sozialstatus und einer hohen Gewaltrate.
Die „Corperación Simón Bolivar“ hat 1980 mit Alphabetisierungsprogrammen begonnen und sehr schnell die Arbeit vor allem auf die Gewaltprävention konzentriert. Durch Verhandlungen, Jugendarbeit und kulturelle Initiativen ist es ihnen gelungen, sowohl die Bandenkriege als auch die Anwesenheit von Milizen im Stadtteil deutlich zu reduzieren. Mit ihrem Programm „Die Gewalt verlernen“, haben sie eine ganz hervorragende und beispielhafte Arbeit in der Friedenserziehung geleistet.
Die Jugendarbeit der Corperación brachte im kulturellen Bereich eine Vielzahl von bemerkenswerten Ergebnissen hervor. Verschiedene Rap-Gruppen, Musikgruppen, die sich der traditionellen Musik Kolumbiens verschrieben haben, Theaterprojekte und Workshops zu verschiedenen künstlerischen und kunsthandwerklichen Techniken geben den Jugendlichen die Möglichkeit ihre Erfahrungen, Ängste und Hoffnungen mit Gleichaltrigen zu teilen. Dies hat u.a. dazu geführt, dass die Jugendlichen eine sehr aktive und selbstbewusste Rolle im Friedensprozess eingenommen haben.

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New Light

Kalighat – ein Slumgebiet im Süden der 15-Millionen-Metropole Kolkata. Die engen und verwinkelten Gassen rund um den Kalighat-Tempel, eine der wichtigsten Stätten des Hinduismus, bilden das älteste Rotlichtviertel der Stadt. Mehr als 1.000 Frauen leben hier von der Prostitution. Die grausame Realität ihres Lebens ist nur schwer vorstellbar: Ihr „Zuhause“ ist kaum mehr als ein Verschlag, bestehend aus einem Raum, der gerade genug Platz für ein Bett und eine Kochstelle bietet. Eine kleine Metallkiste fasst die wenigen Dinge, die ihnen gehören. In ihren dunklen und winzigen Zimmern empfangen die Frauen auch die Männer, die jeden Tag zu Tausenden auf der Suche nach billigem Sex nach Kalighat kommen. Bis zu zehn Freier pro Tag müssen sie empfangen, und es gibt keine Rückzugsmöglichkeit, um die entwürdigende Erfahrung, von Männern zur sexuellen Befriedigung gekauft und benutzt zu werden, zu vergessen.

Doch die meisten Frauen leben nicht alleine, denn viele von ihnen haben Kinder. Kinder, die ihre Väter nicht kennen und die nie gelernt haben, wie ein Leben außerhalb des Rotlichtviertels aussieht. Sie
erleben den Alltag ihrer Mütter hautnah mit, wenn sie sich zum Beispiel unter dem Bett verstecken müssen, während ihre Mutter die ganze Nacht hindurch Freier empfängt – Tag für Tag, immer und immer
wieder. Zwar gibt es in Kalighat keine Bordelle, in denen die Frauen eingesperrt und zur Prostitution gezwungen werden. Doch keine von ihnen hat freiwillig gewählt, ihren Körper zu verkaufen. Es sind immer
wieder ähnliche Schicksale: Viele wurden noch als Kinder oder Jugendliche mit viel älteren Männern verheiratet und landeten auf der Flucht vor häuslicher Gewalt im Sexgeschäft. Andere wurden Opfer von
Menschenhändlern und kamen, nachdem sie aus den Bordellen freigelassen wurden, nach Kalighat – gebrochen und gezeichnet von Jahren der Ausbeutung. Sie sind ohne jegliche Perspektive und haben weder genug Hoffnung und Kraft, noch die Möglichkeiten ihren Kindern ein anderes Leben jenseits des Teufelskreises aus Armut, Ausbeutung und Gewalt, zu ermöglichen. Zwangsläufig sind ihre Töchter gefährdet, selbst in der Prostitution zu landen. Sobald sie älter sind, werden Freier und Zuhälter immer zudringlicher. Mehr als 90 Prozent der Mädchen beginnen aktuellen Studien zufolge ebenfalls mit der Prostitution und erhalten damit nie die Chance auf ein selbstbestimmtes und unabhängiges Leben, das
schon ihren Müttern verwehrt wurde.

„Diese Kinder haben eine bessere Zukunft verdient!“, so Urmi Basu, Gründerin und Leiterin von New Light,
die es sich zur Aufgabe gemacht hat, den Mädchen und Jungen ein Stück ihrer Kindheit wiederzugeben und ihnen neue Perspektiven für ein besseres Leben zu eröffnen. Schon seit 2000 betreibt New Light dazu eine Kindertages- und -nachtstätte mitten in Kalighat. Hier haben die Kinder eine Anlaufstelle, wo sie betreut werden, etwas zu essen bekommen und mit anderen Kindern spielen können. New Light kümmert sich ferner darum, dass sie eine Schule besuchen, was bei weitem keine Selbstverständlichkeit in Kalighat ist. Doch um den besonders gefährdeten jungen Mädchen helfen zu können, muss noch mehr getan werden. Oft sind sie gerade 12 oder 13 Jahre alt, wenn Freier und Zuhälter sie immer mehr drängen, ebenfalls mit der Prostitution zu beginnen. „Wir müssen diese Mädchen dringend schützen!“, so Urmi Basu. Hierzu betreibt New Light seit 2005 Soma Memorial Girls Home, ein Wohnheim außerhalb des Rotlichtviertels, wo die Mädchen ein sicheres Zuhause finden und sich in einer Atmosphäre der Geborgenheit auf die Schule konzentrieren können.
Zurzeit leben 16 Mädchen im Soma Memorial Girls Home und New Light sieht sich neuen Herausforderungen gegenüber. „Es gibt so viele Mädchen, die wir eigentlich sofort aufnehmen müssten“, berichtet Urmi Basu, „denn sonst sind sie vielleicht morgen verschwunden, und wir haben die Chance verpasst, sie vor einem schrecklichen Leben in der Prostitution zu bewahren.“ Gleichzeitig legt sie großen Wert darauf, die Zukunft der Mädchen, die bereits im Soma Memorial Girls Home leben, langfristig zu sichern. „Es reicht nicht“, berichtet sie, „dass wir die Mädchen für einige Jahre aufnehmen, sie müssen lernen, ein eigenständiges und unabhängiges Leben zu führen.“
Um dieses wichtige Ziel zu erreichen, hat New Light ein faszinierendes Projekt entwickelt: Ältere Mädchen sollen nach ihrem Schulabschluss das Soma Memorial Girls Home möglichst bald verlassen, um in Kleingruppen von acht Mädchen zusammen mit einer Hausmutter und betreut von Sozialarbeitern von New Light in eigenen Wohnungen zu leben. So sollen sie lernen, ihren Alltag gemeinsam zu gestalten und zu organisieren, während sie gleichzeitig die Gelegenheit erhalten, eine Ausbildung zu machen oder zu studieren. Mit diesem Projekt wird die Zukunft der älteren Mädchen langfristig gesichert und gleichzeitig kann New Light mehr jüngere Mädchen in das Soma Memorial Girls Home aufnehmen.
„Es ist für Sie vielleicht manchmal schwer vorstellbar, welch einen Unterschied Ihre Hilfe für die Menschen hier ausmacht“, so Urmi Basu, „Aber für viele der Kinder und Frauen bedeutet sie ein neues Leben.“

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Cactus Junges Theater

Seit 1992 leistet Cactus – Junges Theater Theaterarbeit mit Jugendlichen unter professionellen Rahmenbedingungen. Die primäre Aufgabe von Cactus liegt in der Entwicklung von Projektideen und deren Durchführung im Bereich des Jugendtheaters. Ein weiterer Arbeitsbereich von Cactus ist der künstlerische Austausch mit anderen Jugendtheatergruppen im In- und Ausland und die Vertiefung von Arbeitsverbindungen mit internationalen Gruppen und Künstlern (z.B. Rotterdams Wijktheater und Mutoto Chaud / Complexe Scolaire Balou, Demokratische Republik Kongo). So wurde im Laufe der Jahre ein Pool von Künstlern aufgebaut, die mithelfen, das kreative Profil von Cactus auf professionelle Art zu gestalten.

Cactus ist ein offenes Theaterensemble, das sich an interessierte Jugendliche aus allen Bereichen der Gesellschaft wendet und bewusst den interkulturellen Austausch sucht. Dies spiegelt sich sowohl in den gemischten Zusammensetzungen der einzelnen Ensembles als auch in der Themenauswahl und den Aufführungen wider.

Cactus ist Theater, das sich mit Hoffnungen Ängsten, Konflikten und Sehnsüchten junger Menschen beschäftigt. Die Stimulanz und Erweiterung geistiger, physischer, sprachlicher und stimmlicher Ausdrucksfähigkeit gehört zu unserer Arbeitsphilosophie. Dies begründet auch die spartenübergreifende Arbeit von Cactus, bei der nicht das Sprechtheater im Vordergrund steht, sondern Einflüsse des Musik-, Tanz- und Improvisationstheaters zusammenkommen.

Cactus arbeitet mit freien Künstlerinnen und Künstlern, die nicht primär einen pädagogischen Ansatz verfolgen, sondern ihre eigene künstlerische Praxis in das Training und die Choreographie einbringen. Bei den Stücken und Projekten wird mit verschiedenen Partnern kooperiert, um neue Perspektiven zu einzelnen Themen zu eröffnen (z.B. mit dem Germanistischen Institut der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster oder mit dem Universitätsklinikum Münster). So entstanden in der Vergangenheit zahlreiche erfolgreiche Produktionen, darunter etwa FETT (2000), ein Mädchenstück über Essstörungen, Männersache (2002), welches den Schwerpunkt auf das Mannwerden legte und Fragile (2005), in dem sich die Jugendlichen mit Zerbrechlichkeit, Krankheit und der Liebe auseinandersetzten.

Arbeitsphilosophie
Eine Besonderheit der Arbeitsweise von Cactus liegt darin, dass gemeinsam mit den Jugendlichen Stücke entwickelt und aufgeführt werden. Dabei werden die Themen aufgegriffen und eingebunden, welche die Jugendlichen selbst mitbringen. Cactus stellt im Erarbeitungsprozess die künstlerischen Mittel und den professionellen Rahmen, um den Jugendlichen einen geeigneten Spiel-Raum zu ermöglichen. Regie versteht sich dabei als Moderation, die den Gruppenprozess zu einem Thema leitet und künstlerische Formen und professionelle Strukturen bereitstellt.
Die Ensembles für die einzelnen Produktionen setzen sich immer wieder neu zusammen, interessierte Jugendliche sind uns stets im offenen Theatertraining willkommen.
Zum Produktionsprozess gehört die gemeinsame Arbeit im Probenraum mit Schreibwerkstätten, Gesprächen, Körper- und Tanztraining sowie Improvisations- und Schauspielunterricht. Die Ergebnisse dieser Arbeit werden dann in Form von Theateraufführungen der Öffentlichkeit unter professionellen Rahmenbedingungen präsentiert.

Interkulturalität
Ein wichtiger Schwerpunkt von Cactus ist die interkulturelle und internationale Arbeit. Neben der Produktion von einzelnen Stücken mit interkulturellem Schwerpunkt, wie etwa Agathas Kind (2000) oder Zungen (2006) veranstalteten Cactus im Herbst 2004 das internationale Jugendtheaterfestival irritation und inspiration (i&i), welches vom Bündnis für Demokratie und Toleranz als beispielhaftes Projekt ausgezeichnet wurde.
Im neu etablierten Werkplatz – diverse Kultur wird versucht, die Möglichkeiten und Chancen der interkulturellen Jugendtheaterarbeit auch kritisch zu reflektieren. Darüber hinaus soll durch diesen Werkplatz eine stärkere Vernetzung von Institutionen erreicht werden, die sich im interkulturellen Kulturbetrieb engagieren. Dadurch soll Interkulturalität auf einer künstlerischen Ebene besser ins öffentliche Bewusstsein getragen werden.

Cactus und Schule / Workshops
Seit einiger Zeit wird die Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Münsteraner Schulen weiter ausgebaut. Dazu gehört neben der Kooperation bei einzelnen Produktionen auch das Ausrichten von theaterpädagogischen Workshops und Kleinprojekten sowie die Vor- und Nachbereitung für Schulbesuche von Cactus-Stücken sowie Beratung.
Im Jahr 2006 wurde im Mai für die Landesvolkshochschule Freckenhorst ein zweitägiger Workshop für Streitschlichter ausgerichtet. In Zusammenarbeit mit dem Lettischen Zentrum Münster wurde im Sommer ein Stück zum Thema Sprache und Zukunft im Rahmen einer Sommerschule für junge Letten entwickelt.

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Complexe Scolaire Balou

Der Name ‚Balou‘ stammt aus dem „Dschungelbuch“ (Balu, der Bär). Er symbolisiert den Schutz und die Sicherheit, die wir uns für Kinder wünschen. „Indem wir unsere Kinder beschützen zeigen wir ihnen unseren Respekt!“

Die Schule wurde 1980 als Idee der Deutschen Ute Senn und Maguy Musole Kayombo aus Lubumbashi eröffnet. Anfangs war „Balou“ als Zentrum für Kinder von 1-5 Jahren gedacht, in dem, das war einmalig in Lubumbashi, auch geistig behinderte Kinder aufgenommen wurden.

Da der Bedarf für eine pädagogisch hochwertigen Vorschule groß war, war es schnell notwenig, das Angebot aufzuteilen: von 08.00 – 12.00 Uhr gab es den Kindergarten für die 1 -5 – jährigen, und von 14.00 -17.00 Uhr eine spezielle pädagogische Betreuung für geistig behinderte Kinder und Jugendliche von 6-17 Jahren.

1990 verließ Ute Senn Zaire/DR Kongo nach Beendigung der EU-finanzierten Zeit. Seitdem führt Maguy Musloe Kayombo „Balou“ alleine weiter und hat sie zwischenzeitlich in einem Teil ihres Hauses untergebracht. 1994 nahm die Bezirksverwaltung die Schule in eine ihrer Einrichtungen für Waisen und verlassene Kinder auf. Seitdem steht der „Blou“ eine Fläche von 21 ha zur Verfügung.

Zu „Balou“ gehören:
– ein Kindergarten für Kinder von 8 Monaten bis 3 Jahren (19 Kinder)
– eine Vorschule für Kinder von 3-5 Jahren (182 Kinder)
– ein Zentrum für Menschen mit geistiger Behinderung von 2-47 Jahren (148 Menschen)
– eine Grundschule für Kinder von 6-12 Jahren (327 Kinder )
– eine Sekundarschulen für junge Menschen von 12-18 Jahren (193 Jugendliche)
– ein Internat für Jungen und Mädchen
– in Internat für geistig behinderte Jungen und Mädchen

Das Ziel von „Balou“ ist, Kindern die Möglichkeit zu geben, ihre Kraft zu entfalten und so den Anforderungen des Lebens gewachsen zu sein.

In dem Complexe Scolaire Balou kommen Schülerinnen und Schüler aus der gesamte DR Kongo. 80 Lehrerinnen und Lehrer kümmern sich um sie.

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Companhia Aplauso

Tito Sant’anna ist 21 Jahre alt und seit Mai 2005 im GALPAO APLAUSO in Hafen von Rio de Janeiro aktiv. Er hat es geschafft: er ist aus den „Talentos de vez“ zu einem von 50 Mitgliedern der „Companhia Aplauso“ ausgewählt worden.
Und er gehört zu dem vierzehnköpfigen Ensemble der „Cia. Aplauso“, das ihre Produktion AMAZONIA im Rahmen der KinderKulturKarawane 2007 in Europa präsentierte.
Er erzählt hier von seinem Weg aus dem Armenvierteln Rios zum Galpao Aplauso und von den „Talentos de Vez“ zur „Cia. Aplauso“:

„Alles was ich wollte in meinem Leben, war arbeiten und für meine Kinder sorgen. Dann hatte ich auf einmal die Chance bei „Talentos de Vez“ mitzumachen. Ich habe mir gedacht „Warum nicht?“ und bin zum Galpao Aplauso gegangen. Seitdem hat sich einiges bei mir geändert. Ich bin zu einem jungen Mann geworden, der für das, was er will, kämpft.
Inzwischen ist es so, dass meinen Freunde mich fragen, was ich denn eigentlich mache. Ich sei nie zu Hause. „Ich habe versucht, Dich zu erreichen, aber Du warst nie da“, höre ich in letzter Zeit öfter. Ich sage denen dann, dass ich arbeite. Und auf die Frage, was ich denn arbeite, erzähle ich ihnen, dass ich Schauspielunterricht nehme, Musik mache. Sie glauben das meist zuerst nicht. Später dann sagen sie, dass es eigentlich eine tolle Sache sei, die sie selbst auch anfangen könnten.

Die „Talentos de vez“ und andere Projekte finden im GALPAO APLAUSO statt, im Hafengebiet von Rio de Janeiro. Sie arbeiten mit mehr als 300 Stadtteilen zusammen. Ich kann also heute mit einem Mädchen sprechen, das aus Bangú kommt und am nächsten Tag spreche ich dann mit Mädchen, die in Realengo oder in Campo Grande leben. Es ist wirklich toll, mit Menschen aus so verschiedenen Ecken der Stadt zusammen zu arbeiten. So lernt man unterschiedliche Formen zu leben von sehr unterschiedlichen Menschen in ganz verschiedener Form kennen.

Von Mai 2005 bis März 2006 gab es bei den „Talentos de vez“ unterschiedliche Angebote: Schauspiel, Tanz, Musik, Zirkus und Kunst. In der ersten Phase hatten 500 Jugendliche für zwei Monate Unterricht in Citizenship, Kunstgeschichte und Corporal Conscience. Und wir hatten dabei phantastische Lehrer und Lehrerinnen.
Unsere phantastische Regisseurin ist Cininha de Paula. Das Ziel von jedem, der bei „Talentos de vez“ mitmacht ist, in die Companhia Aplauso zu kommen.

Die COMPANHIA APLAUSO eine Ensemble, das „komplette“ Darsteller ausbildet, die singen, tanzen, schauspielen und im Zirkus performen können. Das ist das Besondere für uns als Mitglieder der Companhia Aplauso.
Mit der Companhia Aplauso haben wir dann „5x Rodrigues y Rodrigues“ inszeniert. Wir haben das Stück im bedeutenden „Carlos Gomez Theater“ in Rio aufgeführt. Das war ein ganz wichtige Erfahrung für uns.

Ich hatte das große Glück mit dem weltweit bekannten Künstler Vick Muniz zu arbeiten. Ich kannte zwar einige seiner Bilder, aber nicht ihn selbst. Und als ich dann mit ihm zusammen arbeiten durfte, habe ich gemerkt, was für ein toller Mensch er ist.

Was im Galpao Aplauso auch ganz toll ist, sind die vielen Besucher, die zu uns kommen. Wir haben also normalen Unterricht und dann steht dann plötzlich aus dem Nichts ein bekannter Schauspieler oder eine bekannte Musikerin im Raum. Und wir stellen dann fest: „Den habe ich doch im „Globo channel“ gesehen!“

Auch aus anderen Ländern kommen Besucher zu uns, die dann meist für mehrere Tage bleiben, weil sie von unserem Projekt gehört haben. „Das Projekt hat eine große Energie“, hören wir dann öfter.

Unter den Besuchern war auch schon Valeria Valensa, die „Globeleza“ aus dem Fernsehen. Sie hat einmal eine kurze Präsentation mit Leuten von „Talentos de Vez“ und der „Companhia Aplauso“ gemacht. Sie und ihr Ehemann Hans Donner waren gekommen, um mit uns ein Projekt zu machen. Das war eine intensivve Erfahrung, es war wunderbar.

2006 wurden wir dann ausgezeichnet als eines der “ 5 guten Sozialen Projekte“ der „Premio Cultura nota 10″.

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Bandu Wijesooriya School of Dance

Die „Bandu Wijesooriya School of Dance“ in Ambalangoda (Südwestküste von Sri Lanka, ca. 85 km südlich von Colombo) wurde im September 1987 gegründet. Diese Gründung war Teil eines größeren Projektes zur Bewahrung der lokalen Ritualkultur in Ambalangoda und wurde von der Abteilung „Kulturhilfe“ des Auswärtigen Amtes gefördert.

Bis zum März 2005 war Bandu Wijesooriya der Leiter. Er hat Tanz und Ballett bei Chitrasena, dem großen Meister des Nationalballetts studiert und war später erster Tänzer in dessen Truppe. Mit ihr hat er die halbe Welt bereist.
Nach seinen Tod hat seine Tochter Kanchana Wijesooriya die Leitung übernommen. Sie hat ihre Ausbildung bei ihrem Vater erfahren und hat im Anschluss daran 3 Jahre indischen Tanz mit Schwerpunkt Kathakali in Südindien studiert. Danach hat Kanchana Wijesooriya bei ihrem Vater in der Tanzschule mitgearbeitet.

Die Schule ist privat geleitet. Ihr Unterrichtsplan ist dem der staatlichen Ausbildungsstätten angepasst. Sie ist staatlich anerkannt und kann Studentinnen und Studenten bis zur Universitätszulassung ausbilden. Diese Tanzschule nimmt im Ranking den zweiten Platz hinter den „Institut für ästhetische Studien“ der Universität Kelaniya ein.

Abgesehen von den Pflichtstunden werden Trommelrhythmen und Tänze der Tieflandrituale (Kolam Maduva, Sanni Yakuma, Mahasona Samayama, Devol Maduva, Gara Maduva) und südindische Tänze unterrichtet. Viele der örtlichen Ritualspezialisten schicken inzwischen ihre Kinder in diese Tanzschule, damit sie dort ihre Ausbildung erfahren. Das Training von Volkstänzen gehört ebenfalls zum Ausbildungsgang.

In der Tanzschule werden derzeitig etwa 250 Kinder und Jugendliche ausgebildet. Die Kinder kommen zum Teil aus Ambalangoda, jedoch kommen auch Kinder aus den umliegenden Ortschaften, z.T. wurden sogar Wochenendkurse für Kinder eingerichtet, die aus einer Entfernung von 40-60 km anreisen.

Die Ausbildungssituation ist nach der Tsunami-Katastrophe etwas aus dem Tritt gekommen, da viele der Kinder, die unterrichtet wurden, zur Fischerbevölkerung gehören. Alle diese Familien haben ihre Häuser verloren. Alle gehen davon aus, dass auch diese Kinder weiterhin die Schule besuchen

Bandu Wijesooriya, der frühere Leiter der Schule, ist mit seiner Truppe von den Instituten für Tanz und Dramaturgie aller Universitäten des Landes (Colombo, Kelaniya, Peradeniya, Ruhunu) eingeladen worden und ist dort auch aufgetreten. Darüber hinaus wurde die Truppe wiederholt von Kulturinstitutionen (British Council, Goethe-Institut) und Botschaften zu Auftritten engagiert. Diese Auftritte, bei denen zumeist Passagen aus dem Kolam Maduva aufgeführt wurden, waren häufig von Seminaren begleitet. Herr Wijesooriya ist ferner mit seinen Töchtern in den Museen für Völkerkunde in Leipzig und Hannover aufgetreten.

Die Bedeutung dieser Tanzschule liegt neben dem hohen Niveau des Unterrichts im kulturpolitischen Bereich. Bisher gehören in Schulen und Universitäten Tänze und Rhythmen des Hochlandes von Sri Lanka zum alleinigen Ausbildungsrepertoire. Diese kulturellen Traditionen gelten als hochrangig und denen des Tieflandes, insbesondere der Südwestküste, überlegen. Die Bandu Wijesooriya School of Dance hat das Monopol der ausschließlichen Vermittlung künstlerischer Traditionen der Hochlandkultur gebrochen und künstlerische Aspekte der Tieflandkultur rehabilitiert und zu einer bis dahin unerreichten Präzision entwickelt. Damit sind die Akzente der kulturellen Diskussion in Sri Lanka neu gewichtet worden. Diese Neuorientierung hat sich auch durch Herrn Wijesooriyas Aktivitäten seit einigen Jahren in den Universitäten des Landes durchgesetzt.

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Jamoka

JAMOKA ist ein Tanzensemble professioneller KünstlerInnen aus Madagaskar. Gegründet hat sich die Gruppe 2002 und als Verein „echter“ organisiert: mit Vorstand, Sekretär, Schatzmeister und einem Beirat. Ziel der Gruppe ist es, die traditionelle Kultur Madagaskars zu identifizieren und auf dieser Basis neue künstlerische Wege zu gehen. Es geht also nicht in erster Linie um die Pflege des Kulturgutes, sondern um die Entwicklung neuer Kunst- und Tanzformen.
Seit 2003 repräsentiert JAMOKA die Republik Madagaskar bei verschiedenen internationalen Anlässen, u.a. auch bei den Olympischen Spielen in Griechenland 2004. Im Bereich des Tanz verbindet JAMOKA immer wieder die traditionellen Formen des madegassischen Tänzen mit Modern Dance, Zirkuskunst und anderen künstlerischen Ausdrucksformen.

Da JAMOKA seine künstlerische Arbeit von Anfang in einen gesellschaftlichen Zusammenhang gestellt hat, lag es fast auf der Hand, dass die Gruppe sich ehrenamtlich engagiert. Jamoka hat 2005 in verschiedenen Zentren gearbeitet, konzentriert sich aber seit Anfang des Jahres auf das Zentrum „Tafita“. „Tafita“ ist eine Zentrum für Straßenkinder. Das Zentrum lädt Kinder und Jugendlichen, die zum Teil eine Schule besucht haben, dreimal in der Woche zum Unterricht ein. Das Zentrum kümmert sich auch um die Reintegration der Kinder in ihre Familien und organisiert Workshops, in denen die Mütter der Kinder oder ihre Schwestern kochen lernen. Sie lernen dort auch wie sie sich wieder einander annähern und besser um die Kinder kümmern können. Für diese Kochworkshops hat das Zentrum Geld vom Rotary Club bekommen.
„Tafita“ wird von einem Komitee geleitet. Für die praktische Arbeit sind die Leiterin des Zentrums und zwei Betreuerinnen verantwortlich. Das Zentrum wird von einem kanadischen Sponsor finanziert, der auch den Bau des Zentrums unterstützte. Außerdem gibt es finanzielle Unterstützung von einem Zweig der anglikanischen Kirche, der SAHASOA heißt, was so viel bedeutet wie „gute Tat“.

JAMOKA konzentriert sich in dem Zentrum auf künstlerische Ansätze. Die Förderung der Kreativität, gemeinsame Proben und die künstlerische Be- und Verarbeitung der eigenen Geschichte, gibt den Kindern neues Selbstbewusstsein. Es fördert das Verantworungsgefühl und kann auch dazu beitragen, dass die Kinder einen eigenen Wunsch entwickeln in eine Schule zu besuchen.
Die Arbeit von JAMOKA ist in die Arbeit des Zentrums integriert. Als zum Beispiel ein Stück zum Abschluss der Workshops mit Kindern im Dezember 2005 aufgeführt wurde, war das der Anlass, dass die Mütter aus dem Kochkurs für ein Essen sorgten.

Seit Ende Mai arbeitet JAMOKA mit mehr als 120 Kinder und Jugendlichen im Zentrum „Tafita“ für 3 Monate. Mit Zirkus, zeitgenössischem Tanz und anderen körperlichen Ausdrucksformen werden die Kinder von der Straße geholt und in eine Gemeinschaft eingebunden. Das Projekt wird von der französischen Botschaft unterstützt und wird am Ende eine große Aufführung haben.

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Golden Youth Club

Der „Golden Youth Club“ wurde 2001 in den ärmeren Vierteln von Winterveldt (bei Pretoria) von Johanna Mahlangu gegründet. Inzwischen gibt es auch Gruppen in Madidi, Itsuseng, Hamanskraal und Gemsbockspruit. Das Projekt ist somit in den Provinzen Gauteng, North West und Mpumalanga vertreten.

Der „Golden Youth Club“ besteht heute über 100 Kindern und Jugendlichen zwischen 6 und 25 Jahren aus sozial benachteiligten Familien. Sie wollen Ihr Leben selbst in die Hand nehmen und dabei vor allem ihre vorhandenen Talente nutzen und ihre Persönlichkeit und Fähigkeiten weiter entwickeln. Dabei wollen sie sich nicht nur mit sich selbst beschäftigen, sondern auch Verantwortung für die Gemeinschaft übernehmen. Mit Theater, Tanz und Musik wollen sie ihre Erkenntnisse und Informationen zu Themen wie AIDS/HIV, Drogen und Missbrauch in die Gesellschaft tragen.

Die Jugendlichen nehmen an Choreographie-Workshops und Tanzunterricht teil, besuchen Gruppenleiter-Kurse, machen bei Workshops zum Thema HIV/AIDS mit und verbessern so kontinuierlich ihre Fähigkeiten und ihre Kenntnisse.
Seit zwei Jahren ist der Golden Youth Club zudem im Netzwerk „Peer Leader International“ aktiv und arbeitet hierzu auch eng mit verschiedenen umliegenden Schulen zusammen. Im Rahmen des Peer-Leader-Programms gibt es im Golden Youth Club Gruppen, die sich im politischen Umfeld betätigen, andere befassen isch mit Umweltschutz, eine weitere Gruppe ist im weltweiten „Love Life Programm“ zur Aids-Prävention aktiv.

Durch die Siedlungsprogramme der südafrikanischen Regierung ist das ursprüngliche Zentrum des Golden Youth Club bedroht. Zur Zeit wird fieberhaft an einem neuen Zentrum mit Hostel für vor allem jugendliche Besucher geplant und gearbeitet. Ein Grundstück gibt es, erste Baupläne ebenfalls.

Mit seiner kulturellen Arbeit will der Golden Youth Club die Vielfalt der Kulturen in Südafrika aufzeigen. Die unterschiedlichen Sprachen, Bräuche, Kleidungsformen, Ernährungsweisen und auch die Religionen und Bräuche anderer Völker in Südafrika kennen zu lernen, soll vor allem jungen SüdafrikanerInnen das Bewusstsein für ihr kulturelles Erbe stärken. In den letzten Jahren ist der Golden Youth Club für seine künstlerische Arbeit bei vielen Wettbewerben ausgezeichnet worden.

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