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Companhia Dança Nativos Gruppe Gruppe 2016

Companhia Dança Nativos

Die Ilha de Deus wurde in den 1950er Jahren von Fischern gegründet und ist eine der ältesten Gemeinden der Stadt Recife, umgeben von drei Flüssen: dem Beberibe, dem Tejipió und dem Jordão. Sie liegt zwischen den Stadtteilen Imbiribeira und Pina und wird von ca. 2000 Menschen auf etwa 2 qkm bewohnt.
Nur eine kleine Brücke verbindet die Bewohner der Insel mit anderen Orten in Recife. Diese Brücke wurde von den Frauen und Kindern der Insel damals regelrecht erkämpft, denn bevor es die Brücke gab, musste man mit einem Boot oder durch Schwimmen die andere Seite der Straße erreichen.

IMG_6338_WebDie Ilha de Deus wurde in den 1950er Jahren von Fischern gegründet und ist eine der ältesten Gemeinden der Stadt Recife, umgeben von drei Flüssen: dem Beberibe, dem Tejipió und dem Jordão. Sie liegt zwischen den Stadtteilen Imbiribeira und Pina und wird von ca. 2000 Menschen auf etwa 2 qkm bewohnt.
Nur eine kleine Brücke verbindet die Bewohner der Insel mit anderen Orten in Recife. Diese Brücke wurde von den Frauen und Kindern der Insel damals regelrecht erkämpft, denn bevor es die Brücke gab, musste man mit 10426084_834571959939556_8215854718969806942_neinem Boot oder durch Schwimmen die andere Seite der Straße erreichen.
Von der Regionalregierung von Pernambuco wurden vor einigen Jahren neue Häuser für die Bevölkerung der Insel errichtet. Das verbesserte zwar die Wohnsituation der Menschen enorm, änderte aber nichts daran, dass noch immer viele Menschen auf der Insel arbeitslos sind und Strom- und Wasserkosten jetzt teurer sind als vorher.
Viele versuchen vom Fischfang zu leben. Doch die  zunehmende Verschmutzung der Flüsse durch (Plastik-)Müll und das schlechte Abwassersystem von Recife, machen das immer schwieriger. Sie versuchen – genau wie in den 1980er Jahren – vom Sammeln von Muscheln zu leben. Dabei müssen oft die Kinder den Eltern helfen, was wiederum Auswirkungen auf schulische Leistung haben kann.Bildungszentrum Saber Viver (Centro Educacional Popular Saber Viver)Das Bildungszentrum Saber Viver wurde 1983 mit Unterstützung des Franziskaners Pater Beda durch die Bewohner der Ilha de Deus gegründet, mit dem Ziel über verschiedene Projekte die Lebensbedingungen der Bevölkerung zu verbessern. „Saber Viver“ bedeutet auf Deutsch „wissen, wie man lebt“ und drückt aus wie stark die Menschen dort ein Verlangen nach Wissen haben. Sie wollen ein besseres Leben führen jenseits von Armut, Kriminalität und Gewalt.
Viele dieser Projekte von „Saber Viver“ haben das Ziel, den Hunger dort zu bekämpfen, insgesamt ein besseres Leben zu ermöglichen. Andere sorgen für Nachhilfe in der Schule, um über eine bessere Bildung den Weg für die Kinder in eine bessere Zukunft zu eröffnen.
Das Leben der Kinder und Jugendlichen dort ist jeden Tag durch Kriminalität und Drogen bedroht. Sie fühlen sich von der Gesellschaft ausgeschlossen, einfach weil sie arm sind. Recife gilt heute als eine der gewalttätigsten Städte Brasiliens. Die neue Droge Crack zerstört zudem das Leben von vielen Kindern und Jugendlichen.
Durch Umweltbildungsprojekte von „Saber Viver“ können Kinder z.B. lernen wie man mit der Umweltverschmutzung umgehen kann. Die Kinder und Jugendlichen sammeln Pfandflaschen und bauen daraus Besen oder 10704140_834585819938170_6860060346480265230_nverkaufen die Flaschen zum Recycling. Pfandflaschen gelten auf der Insel auch als Währung, z.B. als Eintritt ins Kino oder zum Fußball. Mit dem Sammeln der Pfandflaschen säubern sie gleichzeitig die Mangroven und können anschließend dort Gemüse wie Tomaten, Salat, Zwiebel usw. anbauen. Die Kinder und Jugendlichen lernen außerdem, wie man Mangroven wieder aufforstet und werden so aktiv im Umweltschutz.
Insgesamt arbeiten 37 Menschen bei Saber Viver. Davon sind 17 Freiwillige und 20 Festangestellte, die 541 Kinder, Jugendliche und Erwachsene in den Projekten betreuen. Davon kommen mehr als 100 Kinder und Jugendliche auch aus der Nachbarschaft der Insel.
Ein wichtiger Bereich der Arbeit von „Saber Viver“ sind die kulturellen Angebote für die Jugendlichen, wie Kunst, Musik, Tanz und Theater. Auch dem Fußball kommt eine besondere Rolle bei Saber Viver zu.Die Tanzgruppe „Saber Viver“Die Tanzgruppe “Saber Viver Ilha de Deus” besteht aus Kindern und Jugendlichen der Gemeinde, die an Theater-, Tanz- und Kunstworkshops im “Bildungszentrum Saber Viver” teilnehmen.  Der Franziskaner-Pater Beda (aus Deutschland) gründete in den 1990er Jahren die erste Tanzgruppe der Ilha de Deus, mit dem Ziel, die extreme Armut der Menschen auf der Bühne zu zeigen. Die Kinder und Jugendlichen 10734221_834571576606261_6401939920735105961_nerzählen auf kreative Weise wie das tägliche Leben auf der „Gottes-Insel“ tatsächlich aussieht. Viele Brasilianer der Ober- und Mittelschicht wissen nicht (und wollen auch gar nicht wissen), wie die armen Menschen dort leben. Durch Kunst, Tanz, Theater und andere Aktivitäten bekommen die Kindern und Jugendlichen aber einen Zugang zum gesellschaftlichen Leben. So eröffnet sich eine soziale Perspektive für sie, in der sie sich wohl mit sich selbst fühlen.
Die Tanzgruppe besteht aus 30 Kindern und Jugendlichen. Davon sind 20 Mädchen und 10 Jungen.

Die Gottesinsel ohne Müll – Oder: Saubere Mangrove – glückliche Menschen

Die Bühnenproduktion der Gruppe verbindet Theater, Tanz und Musik. Sie handelt von dem Leben der Menschen auf der Insel Gottes, die seit mehr als 50 Jahren gegen die Verschmutzung der Flüsse und Mangroven kämpfen. Ein Leben voller Schwierigkeiten, in dem die Menschen jeden Tag überlegen, wie sie den nächsten Tag überleben können.
Die traditionellen Karnevalstänze der Region Pernambuco werden bei der Inszenierung ebenso herangezogen, wie Theater und Körpersprache.

Rios Mortos, Mangue Sem Vida, Pvo Com Fome

Das Zentrum „Saber Viver“ nimmt im Herbst an der KinderKulturKarawane 2016 teil. Jetzt hat die „Companhia Dança Nativos“ („Ensemble traditioneller Tänze“) von „Saber Viver“ einen Video-Clip gedreht, der Einblicke in ihre neueste Bühnenproduktion „Rios Mortos, Mangue Sem Vida, Povo Com Fome“ (dt. „Tote Flüsse, verödete Mangroven, hungerndes Volk“) gibt. Das Stück wird die Gruppe in Brasilien und im Rahmen der KinderKulturKarawane vorstellen; es solldanza das Bewusstsein für die Umwelt schärfen.
„Die Verschmutzung der Flüsse bringt einem Volk, das auf die Fischerei als Lebensunterhalt angewiesen ist, Hunger, Gewalt und auch Tod.“, sagen die MitarbeiterInnen von „Saber Viver“. Mit dem Stück will man dazu mobilisieren, sich für den Schutz und die Rettung der Flüsse und Mangroven der Ilha de Deus, Pernambucos und schließlich auch der ganz
en Welt einzusetzen.
Der Dreh fand auf der Ilha de Deus (der Heimat von „Saber Viver“, im Mangrovenpark Josué de Castro und an den am stärksten verschmutzten Flüssen Pernambucos Pina, Tijipior und Jordão statt.
Besetzung: Alexia Silva, Alana Silva, Leidhy, Mary, Mauricinho, Nalvinha da Ilha, Jony Potter, Kaylane, Karol Nascimento, Wiliane Maciel.
Produktion: Pjc Produtora de Filmes e Eventos
Umsetzung: Centro Educacional Populara Saber Viver

Zeitraum: 28.08. – 06.11.2016Personenzahl: 9 | Technik: Bühne: 8m x 8m, 3 Mikrophone für Instrumente, CD-Player mit Verstärkeranlage, Grundlicht | Workshop: Tanz, Perkussion, Capoeira