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20 Jahre: Eine Bühne für die Jugend der Welt

Mit Kultur zu globaler Gerechtigkeit

Die NAFSI AFRICA ACROBATS starten am 19.08. beim Kinder-und Jugendzirkus Charivari mit Workshops und Aufführungen und sind am folgenden Wochenende beim LurUPina-Festival in Hamburg zu Gast.
Am 18. August 2000 war der “PARADA ZIRK” aus Bukarest zu Gast bei “La Strada” in Bremen – ein Straßenkunst-Festival, das es immer noch gibt. Das war der Start der 1. KinderKulturKarawane, einer einzigartigen Erfolgsgeschichte: Das mehrfach ausgezeichnete Projekt ermöglicht es Kindern und Jugendlichen aus Ländern des globalen Südens, mit Akrobatik, Tanz, Theater und Musik das Publikum in Deutschland und Europa zu begeistern. Viele der teilnehmenden Jugendlichen stammen aus benachteiligten Verhältnissen. „Wir wollen den Beifall des Publikums nicht wegen unseres schweren Schicksals, sondern für unsere hohe künstlerische Leistung auf der Bühne“, sagte ein Projektleiter aus Südafrika dazu.
 

Die SOSOLYA UNDUGU DANCE ACADEMY startet am Montagvormittag um 10 Uhr mit der Aufführung ihrer Produktion DIE GESCHICHTE VON ZAKAYO das Hamburger Projekt “creACTiv für Klimagerechtigkeit” in der Gretel Bergmann Schule in Neu-Allermöhe.

20 Karawanen, 1000 Akteure, 4300 Aufführungen und Workshops – das ist die stolze Bilanz der KinderKulturKarawane, die in diesem Sommer ihr 20-jähriges Jubiläum feiert. Fast auf den Tag genau starten am kommenden Montag (19.8.2019) die NAFSI AFRiCA KIDS aus Nairobi (Kenia) und die SOSOLYA UNDUGU DANCE ACADEMY aus Kampala (Uganda) die Jubiläumskarawane bei der sechs der dann insgesamt 120 Gruppen bislang dabei sein. Neben den jungen Talenten aus Kenia und Uganda sind Gruppen aus Bolivien. Brasilien, Indien und Palästina dabei und werden auf den Bühnen in Europa von ihren Fragen, Ängsten und Hoffnungen erzählen, die bei den Gleichaltrigen in den Gastgeberländern oft sehr ähnlich sind.

 
Einige der jungen Menschen aus den Partnerprojekten der KinderKulturKarawane haben zum Beispiel auf der Straße gelebt, müssen arbeiten, erleben Gewalt oder wachsen in Drogenmilieus auf. Ralf Classen, einer der Gründer und künstlerischer Leiter des Projekts ist immer wieder begeistert, dass die Jugendlichen so über sich hinauswachsen können. „Es ist unglaublich, wie diese jungen Menschen durch ihre Kreativität, Kunst und Kultur ihr Selbstwertgefühl wiedergewinnen und sogar in der Lage sind, Zukunftsperspektiven daraus zu entwickeln. Einige von ihnen, die bei früheren Karawanen dabei waren, haben heute ihre eigenen Projekte aufgebaut, die dann wieder bei der KinderKulturKarawane mitmachen“, freut sich Classen.
 
Die Frage nach der globalen Gerechtigkeit hat die KinderKulturKarawane von Beginn an geprägt. Deshalb hat sich das Hamburger Büro für Kultur- und Medienprojekte zur Aufgabe gemacht, benachteiligten jungen Menschen sowohl einen Freiraum als auch eine Bühne zu geben, die sie selbstbestimmt, gemeinsam und kreativ nutzen können. „Je größer der Freiraum, umso größer der Erfolg“, sagt Classen, „es ist immer wieder schön zu sehen, wie die Begegnungen der Kinder und Jugendlichen interkulturelle und soziale Kompetenz fördern, auch Lehrerinnen und Lehrer sind davon beeindruckt.“ Wirksame Kulturarbeit lässt sich eben doch belegen. Auch durch Zahlen: Seit dem Start vor 20 Jahren konnte die KinderKulturKarawane ihre Partnerprojekte im Globalen Süden mit über 850.000 Euro unterstützen.