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M.U.K.A. – Projekt zu Gast in Bönen

Elend, Armut und Lebensfreude
200 Schüler lernen Probleme Südafrikas kennen

Für mehrere Tage war M.U.K.A. -Project aus Johannesburg im Rahmen der KinderKulturKarawane 2018 zu Gast beim “GO in” in Bönen. Hier Berichte über Aufführung und Workshop im “Westfälischen Anzeiger”:

Dass die sechs Schauspieler des M.U.K.A.- Project aus Hillbrow, einer der gefährlichsten Ecken der südafrikanischen Hauptstadt Johannesburg stammen, merkten die Zuschauer in der Aula des Marie-Curie-Gymnasiums ihnen nicht an. Das Thema ihres, auf Englisch und mit viel Musik und Tanz erzählten Dramas erinnerte aber daran: Drogenkönig Fa will sich an dem Polizisten rächen, der ihn für zehn Jahre ins Gefängnis brachte. Er wendet sich der Familie um Polizistin Babsi zu.

Die Symbolik im Stück war´von den rund 200 Neunt- und Zehntklässlern der Humboldt-Realschule und der Pestalozzi-Hauptschule leicht zu verstehen. Der Wunsch nach einem Ausweg aus der Armut, der Ruf der goldenen Rolex, lässt die Straßenkinder kriminell werden. Alles im sozialen Umfeld spielt Fa in die Hände, der gerade dabei ist, den Vorort mit einer neuen, brandgefährlichen und billigen Droge namens Nayope zu überschwemmen.

Die Schauspieler, ehemalige Straßenkinder aus Hillbrow, haben es durch das Projekt geschafft, aus dem Milieu herauszukommen. Mit der Kinderkulturkarawane ziehen sie in diesem Jahr erneut durch Deutschland. Ihre Lebensfreude, ihr Rhythmus sei mitreißend, erzählte Go-in-Leiterin Angela Bräuer.
Heute Nachmittag laden die Südafrikaner ab 16.30 Uhr Kinder und Jugendliche zu einem kostenlosen Workshop ins Go in ein. Mit Trommeln und Gesang wollen sie dort den Rhythmus ihrer Heimat vermitteln.

Lebensfreude aus Südafrika
M.U.K.A.-Project-Mitglieder singen, tanzen und trommeln mit Kindern im Treffpunkt Go in

Aufgewachsen sind die sechs Jugendlichen in einem Stadtteil Johannesburgs, in dem Gewalt und Kriminalität vorherrschen. Trotz der ungünstigen Bedingungen dort haben sie sich ihre Lebensfreude aber bewahrt. Und die versprühten die jungen Südafrikaner des M.U.K.A.-Projects gestern Nachmittag reichlich im Treffpunkt Go in. Sie luden rund 30 Kinder und Jugendliche im Bönener Jugendzentrum zu Spielen, Gesang,Tanz und zum Trommeln ein.

Die gute Laune und das Temperament der jungen Gäste steckte dabei die Workshop-Teilnehmer schnell an. Begeistert stimmten sie in die Gesänge und kräftigen Rufe ein, folgten den geschmeidigen Bewegungen der Tänzer. Berührungsängste waren dabei nicht zu spüren. Solche abzubauen ist schließlich aber auch der Sinn der „Kinderkulturkarawane“.

Über den Tellerrand schauen und die Tür zur Welt ein Stück öffnen: Das gilt bei der Initiativ für beide Seiten. Jedes Jahr kommen Jugendkulturgruppen aus sozialen Projekten aus Afrika, Asien und Lateinamerika nach Deutschland, um sowohl den Künstler, als auch den Kindern vor Ort einen Einblick in die jeweils andere Kultur zu geben. Das Bönener Jugendzentrum ist dabei seit Jahren eine feste Station.

Diesmal reisten die M.U.K.AProject-Mitglieder und ihre beiden Tourenbegleiter am Donnerstag an, um von der Gemeinde aus Schulen in Dortmund zu besuchen. Nach ihrer Theaterinszenierung in der MCG-Aula am Montag, (unsere Zeitung berichtete), waren die Jugendlichen zwischen 14 und 20 Jahren am Dienstag zu Gast in der Pestalozzischule, um dort mit den Schülern in Kontakt zu kommen. Mit dem Workshop verabschiedeten sie sich. Heute geht es für sie weiter in den hohen Norden nach Mölln.