M.U.K.A.-Project

Theater, Tanz , Musik, Südafrika

Tourzeitraum: Herbst 2024
Sprache: Englisch, isiZulu
Workshop: Musik, Theater, Tanz

Aktuelles Stück: Tata Mandela From Beyond

“Bra Jerry”, ein 80-jähriger Obdachloser, ehemaliger Befreiungssoldat und Weggefährte von Nelson Mandela, sitzt an einer Straßenecke im Herzen von Johannesburg. Er schwelgt in Erinnerungen an seine Vergangenheit, macht immer wieder Pausen und liest seine Zeitung.

Die Geschichten in Bra Jerrys Zeitung enthalten einige beunruhigende Artikel, die von den Tragödien schwerer Unwetter und Überschwemmungen, extrem hohen oder eisigen Temperaturen sowie durch menschliches Versagen verursachten Katastrophen berichten. Viele Teile des Landes sind davon betroffen.  
Diese Geschichten werden von den jungen Künstler:innen auf der Bühne in einer berauschenden theatralischen Reise dargestellt –  gespickt mit traditionellen Tänzen, Trommeln und Musik – und mit Tata Mandela, der sie auf ihrer Reise inspiriert.
Das Stück ist aufgrund der energiegeladenen Tänze, der farbenfrohen Kostüme und Requisiten sowie der melodischen und rhythmischen Musik für alle Altersgruppen geeignet.

Autor und Regie: Brian Nhlanhla “SPIDER” Phakathi

Choreografie: Vezuthando “Ashley” Mthombeni & Nozithelo “Royalty” Sibanda

Beim Johannesburger „Inner City High School Drama Festival 2024“ wurde die Produktion gleich vier Mal ausgezeichnet – als „Bestes Stück“, „Beste technische Produktion“, „Bester Schauspieler“ und „Beste Choreografie“. Mit diesen Auszeichnungen ist das Stück zu einem der wichtigsten Theater Festivals in Johannesburg am 16. Juni 2024 im Beaulieu College eingeladen worden.

M.U.K.A. Project wird außerdem zum dritten Mal in Folge mit dieser Produktion und den jungen Schauspieler:innen des PHOENIX COLLEGE in Johannesburg vom 22. – 25.06. am National Arts Festival (NAF) in Makhanda (Eastern Cape) teilnehmen. Das NAF gilt eines der ältesten, größten und vielfältigsten Kulturfestivals der Welt.

 Zum Hintergrund des Stückes:
In den letzten Jahren wurde Südafrika von Naturkatastrophen heimgesucht, die verschiedene Gemeinden im ganzen Land heimgesucht haben. Diese Katastrophen reichen von Hitzewellen, die zu Dürren und Wasserverlusten führen, bis hin zu schweren Unwettern, die Überschwemmungen verursachen und Menschen und Tiere in den Tod reißen – sie alle haben einen gemeinsamen Ursprung: den Klimawandel. Zudem sind die Katastrophen zu einer ernsten Bedrohung für die Ernährungssicherheit des Landes geworden.

Zur Gruppe:

Hillbrow, ein sozialer Brennpunkt im Zentrum von Johannesburg ist extrem dicht besiedelt und ein hartes Pflaster: Gewalt und Straßenkriminalität, Drogen und Prostitution, Vergewaltigung und Verwahrlosung, HIV/Aids und Armut sind bestimmende Themen im Alltag der Kinder und Jugendlichen – wie auch in den Theaterstücken und Workshops der jungen M.U.K.A. – Schauspieler:innen. Mit der Theaterarbeit lernen sie, ihre Sorgen und Hoffnungen kreativ auszudrücken.

Und sie zeigen anderen jungen Menschen, die auf der Straße leben, Alternativen zur Gewalt ihres Alltags auf. 1994 – das Ende der Apartheid – war für die Menschen in Südafrika eine Zeit voller Umbrüche. Viele Jugendliche zog es von den Townships in die Zentren der Städte, wo sie sich häufig auf der Straße wieder fanden. Hier nahm das M.U.K.A.-Project 1995 seinen Anfang. In einem „Shelter“ der Evangelischen Friedenskirche Johannesburg, trafen sich Jugendliche, die ursprünglich aus Soweto stammten, und begannen gemeinsam Theaterstücke zu entwickeln.

Sie nannten sich „Most United Knowledgeable Artists“ – kurz M.U.K.A. – und verarbeiteten in ihren Inszenierungen ihre Erfahrungen als Straßenkinder. Für ihre Auftritte machten sie Straßen, Gemeindezentren und Kirchen zu ihrer Bühne. Heute ist das Projekt eine feste Institution in Hillbrow. Durch das M.U.K.A. Project kommen Kinder und Jugendliche aus allen Bevölkerungsgruppen des Ghettos zusammen.

 

Weitere Informationen:

Facebook von M.U.K.A.

Pressebericht in Grahamstown, Südafrika (Engl.)