Danceholic Project Crew

Ricardo war 2007 als 16-jähriger mit dem Projekt „Taller de Vida“ aus Bogotá bei der KinderKulturKarawane dabei. Es war für ihn eine sehr beeindruckende und motivierende Erfahrung, sagt er heute. Bei „Taller de Vida“ hatte er schon mit 10 Jahren begonnen zu tanzen (vor allem Capoeira), zu singen, Theater zu spielen und zu musizieren. In den verschiedensten Projekten hat er auch nach 2007 bei „Taller de Vida“ gearbeitet und Kurse für Kinder, Jugendliche und Erwachsene gegeben.

2009 hat er sich dann dem Tanzen verschrieben. Zusammen mit 10 Freundinnen und Freunden gründete er das Projekt „Estilo Latino“. Zum einen entwickeln die jungen Tänzerinnen und Tänzer Stücke die Break- und Street-Dance, Capoeira, Parkour und Theater zusammenführen. Zum anderen befassen sich diese Inszenierungen mit den Lebenssituationen der Jugendlichen vor allem in „Cazucas“ einem ärmlichen Barrio am Rande von Bogotá. Tägliche Gewalterfahrung, Bedrohung gerade der Engagierten durch paramilitärische Banden, Flucht, Armut und meist auch Perspektivlosigkeit prägen das Leben der Jugendlichen dort.

Mit der kulturellen Arbeit schaffen sich die Jugendlichen selbst neue Perspektiven. Sie wollen mit dem Projekt darauf aufmerksam machen, dass die Menschenrechte in Kolumbien bei Weitem nicht verwirklicht werden, vor allem nicht für Jugendliche, die besonders schutzbedürftig sind. Sie wollen die vielfältigen Formen von Gewalt gegen junge Menschen öffentlich machen und auf die Korruption, die sich im Land mehr und mehr ausbreitet.

Neben ihrer eigenen künstlerischen Arbeit geben sie kostenlose Kurse für Kinder und Jugendliche in Capoeira, Street- und Breakdance und Theater vor allem in den Vierteln des Barrios, aus denen sie selber stammen.

Künstlerisch haben sich die Mitglieder von „Estilo Latino“ intensiv weiterentwickelt; einige von ihnen haben verschiedenste Preise bei Wettbewerben gewonnen. Entscheidend für das Projekt ist aber, dass die jungen KünstlerInnen mit und aus Leidenschaft tanzen

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