Arena y Esteras
Zirkustheater, Peru

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Tourzeitraum: Frühjahr 2023
Anzahl Personen: 6 Personen + 1 Tourbegleiter:in
Sprache: Spanisch
Workshop: Theater, Zirkus

Das Projekt „Arena y Esteras“ verbindet in seinen Zirkus-Theaterinszenierungen soziale und künstlerische Interessen mit politischem Engagement. Die Produktionen der Gruppe beschäftigen sich häufig mit traditionellen Erzählungen der indigenen Bevölkerung Perus. Die Geschichten werden mit traditioneller und moderner lateinamerikanischer Musik und stimmungsvollem Licht inszeniert. Zahlreiche Zirkuselemente wie Jonglage mit Keulen und Bällen oder Einräder bringen viel Dynamik in die Produktionen. Die aufwändig gestalteten Kostüme zeigen dabei oft Tiere aus dem Regenwald oder Fabelwesen.

Geschichte

Auch bei der sozialen Arbeit des Projekts spielt die Rückbesinnung auf Traditionen der indigenen Bevölkerung im Sinne des „Buen Vivir“ eine große Rolle. Übersetzt heißt „Arena y Esteras“ Sand und Strohmatten. Das Projekt befindet sich in „Villa El Salvador“ (VES), einem Vorort von Lima (Peru) in einem Wüstengebiet. Siedler aus dem Hochland hatten zur Zeit der Gründung des Viertels in den 1970ern einfache Hütten aus Strohmatten hergestellt, in denen sie lebten. Seitdem hat sich die Infrastruktur stark verbessert, der größte Teil der Bevölkerung lebt nun in befestigten Gebäuden, es gibt Universitäten und eine Metro-Anbindung. Gewalt und Armut stellen vor Ort aber weiterhin große Probleme dar.

Soziokulturelles Engagement

„Arena y Esteras“ ist heute ein Zusammenschluss von Künstler:innen, Pädagog:innen und Lehrer:innen unter dem Motto: „Für das Recht auf ein Lächeln“. Sie mischen sich in die lokale Politik ein, streben gesellschaftliche Veränderungen an und lassen sich dabei von Menschenrechten, kultureller Identität, Gleichberechtigung der Geschlechter und Respekt vor der Schöpfung leiten.

Arena y Esteras 2020: Für das Recht auf ein Lächeln
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Arena y Esteras 2018 in Hamburg
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Mit der künstlerischen Arbeit will „Arena y Esteras“ eine Gemeinschaft formen, in der jede:r in sozialer Verantwortung und Würde leben kann. In Schulen, auf der Straße, im Park – überall also, wo gelebt wird – greifen sie die Themen auf, die Menschen ansprechen, und suchen gemeinsam nach künstlerischen Antworten. Die Darsteller:innen sind Schüler:innen, junge Arbeiter:innen, Mütter oder einfach Nachbar:innen. 2012 wurde „Arena y Esteras“ für seine Arbeit mit dem Peruanischen Nationalen Kulturpreis ausgezeichnet.

Protest für das Klima von Arena y Esteras
Protest für das Klima von Arena y Esteras. Foto: Arena y Esteras

Die Jugendlichen von „Arena y Esteras“ sind engagiert in Netzwerken zur nachhaltigen Entwicklung und inzwischen auch sehr aktiv bei „Fridays for Future“ in Lima. Seit Jahren arbeitet das Projekt zu Fragen von Klimawandel und Klimagerechtigkeit und hat deshalb auch an unserem Projekt „CREACTIV für Klimagerechtigkeit“ teilgenommen.

Aktuelle Produktion (2023): Amarú

Diese Show ist eine kollektive Zirkustheater-Kreation, die auf der Legende von „Amarú“ basiert. Dies ist eine Legende, die aus der Prä-Inka Zeit stammt und eine kosmogonische Vision über den Kampf um das Wasser repräsentiert. Regen gilt hier als Ursprung des Lebens. 

„Amarú“ ist nicht nur die Hüterin des Wassers, sondern sie erhält auch das Gleichgewicht einer Lebensform. Als Hüterin dieser Lebensform wacht sie darüber, dass sich „Gewalt, die Gegengewalt erzeugt“, nicht in ihren Schuppen einnistet. Es scheint, als hätte die Natur in jenen Zeiten eine Stimme.

„Die Welt malt Stillleben, die Wälder sterben, die Pole schmelzen, die Luft wird unatembar und das Wasser ungenießbar, sie plastifizieren Blumen und Lebensmittel, und der Himmel und die Erde spielen verrückt in einer Versteigerung.“ (Galeano)

Kosmogonisch: Vorstellungen zur Entstehung und Entwicklung der Welt und des Kosmos

Die gesamte Geschichte gibt es hier als pdf zum Download:

Die Legende der Amarú

Weitere Informationen

Webseite von Arena y Esteras (auf Spanisch)
Facebook-Seite von Arena y Esteras