Kayeye

Kultur, Tradition, Identität

„Kayeye“ ist ein Kollektiv von jungen Künstler_innen, das 2007 in Cazuca, einem Stadtteil im Süden von Bogatá, der Hauptstadt von Kolumbien, gegründet wurde. In Cazuca leben vor allem Menschen, die vor Krieg und bewaffneten Konflikten in Kolumbien aus ihren Dörfern flüchten mussten.

Cazuca

Cazuca ist in Bogotá die größte Siedlung von Menschen, die als Opfer von bewaffneten Konflikten vertrieben wurden. Die meisten Bewohner sind afro-kolumbianische Familien. In Cazuca leben Opfer und Täter zusammen. Der Stadtteil ist zu einem der gefährlichsten Orte in Bogotá geworden: Menschen werden bedroht, ermordet oder verschwinden. Neben Gewalt und Kriminalität gibt es im Alltag aber auch Freude, Hoffnung und die Träume vieler Jugendlicher, die sich wünschen ein anderes Gesicht ihres Ortes zeigen zu können.

„Kayeye“ ist als traditionelle kolumbianische Musikgruppe organisiert, die die öffentlichen Plätze der Stadt Bogotá zu ihrer Schaubühne macht. So werden Straßen, Bürgersteige und Parks für Auftritte genutzt. Die Gruppe strebt danach, ihre eigene Musik zu kreieren und durch geringe Einnahmen ihre Familien finanziell unterstützen zu können.

Die Gründer von Kayeye stammen aus dem Projekt „Taller de Vida“ (Werkstatt des Lebens), das schon mehrfach auf Einladung der Kinderkulturkarawane in Europa gastierte. In dieser Werkstatt hatten die Kinder und Jugendlichen aus Cazuca die Möglichkeit, ihre schmerzhaften Erfahrungen aufzuarbeiten. Kayeye ist eine Fortführung des begonnenen Prozesses, bei dem die Gruppe auf ihre Erfahrungen mit Musik, Theater, Tanz und Menschenrechten zurückgreifen kann.

Momentan profitieren mehr als dreißig Kinder und Jugendliche des Stadtteiles Cazuca von dem Projekt, die Mehrheit von ihnen hat afrikanische Wurzeln.

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