Phare Ponleu Selpak (PPS) (in etwa „die Strahlkraft der Kunst“), ist 1986 in einem Flüchtlingslager an der thailändischen Grenze entstanden, um mit Kunst und kreativer Arbeit zur Überwindung der Traumata des Krieges beizutragen. Nach der Rückkehr der Flüchtlinge in ihre Heimat wurde PPS 1994 als offizielle NGO im Kambodscha eingetragen.
Die Entwicklung der Kinder und Jugendlichen soll durch soziale, erzieherische und kulturelle Angebote gestützt werden. Phare Ponleu Selpak setzt auf einen umfassenden Ansatz. Jedes Kind ist einzigartig und erfordert besondere Maßnahmen, die auf die individuellen Bedürfnisse zugeschnitten sind. Entscheidend ist, dass alle Kinder in die Lage versetzt werden, die Kinderrechte für sich zu verwirklichen.
Die Arbeit von Phare Ponleu Selpak konzentriert sich vor allem auf künstlerische Praxis. Kunst wird dabei nicht nur als Möglichkeit gesehen, sich selbst auszudrücken sondern auch als Instrumentarium zur Befriedigung der psycho-sozialen Bedürfnisse der Kinder.
Dazu gehören bei PPS Bildung, lebenslanges Lernen, soziale Kompetenzen und persönliche Entwicklung. Nach den Jahren des Krieges und des Regimes der Roten Khmer war die kambodschanische Kultur am Boden. Die künstlerische Praxis ist jetzt ein Mittel, der Bevölkerung die kulturelle Identität wieder zu geben und damit einen Teil ihrer Würde.
PPS betreut 30 Kinder in einem Child Care Centre und 46 weitere werden mit ihren Familien in ihren Gemeinden unterstützt. Diese Kinder sind Opfer von Kinderhandel, häuslicher Gewalt, Verwahrlosung, Krankheit und Armut.
Alle Kinder nehmen an einem Ernährungsprogramm teil (drei Mahlzeiten pro Tag), bekommen medizinische Versorgung, allgemeine Unterstützung (Hausaufgabenbetreuung, Schulmaterial, nicht formale Bildung), sowie kulturelle und künstlerische Angebote.
Außerdem werden täglich 150 Kinder im Freizeitzentrum von PPS mit erzieherischen, kulturellen, künstlerischen und anderen Aktivitäten betreut. 75 Kinder pro Tag haben zudem freien Zugriff auf Bücher und Spiele in der Bibliothek.
PPS unterstützt die öffentlichen Schulen in der Region u.a. durch die Lehrerausbildung und durch zusätzliche Mittel, die einen freien Zugang zu einer qualitativ guten Bildung für 1.250 Kinder ermöglichen. Zudem gibt es eine enge Kooperation zwischen den Schulen und dem Freizeitzentrum von PPS.
In drei künstlerischen Bereichen bietet das Projekt 450 Kindern und Jugendlichen kostenlos Freizeitaktivitäten oder Weiterbildung an: Bildende Kunst: Zeichnung, Malerei und Skulptur, Cartoon, Design, Illustration und Bildbearbeitung. Performing Arts: Zirkusschule und ein Theater-Programm. Musik: produziert sowohl traditionelle als auch moderne Musik.