Arena y Esteras

Tourzeitraum: 29.04.2023 – 22.07.2023
Anzahl Personen: 6 Personen + 1 Tourbegleitung
Sprache: Spanisch
Workshop: Theater, Zirkus

Das Projekt “Arena y Esteras” verbindet in seinen Zirkustheaterproduktionen soziale und künstlerische Interessen mit politischem Engagement. Die Produktionen der Gruppe beschäftigen sich oft mit traditionellen Geschichten der indigenen Völker Perus. Die Geschichten werden mit traditioneller und moderner lateinamerikanischer Musik und stimmungsvoller Beleuchtung inszeniert. Zahlreiche Zirkuselemente wie das Jonglieren mit Keulen und Bällen oder Einrädern bringen viel Dynamik in die Produktionen. Die aufwendig gestalteten Kostüme zeigen oft Tiere des Regenwaldes oder Fabelwesen.

Geschichte

Die Rückbesinnung auf die Traditionen der indigenen Bevölkerung im Sinne des “Buen Vivir” spielt auch in der Sozialarbeit des Projekts eine große Rolle. Übersetzt bedeutet “Arena y Esteras” Sand und Strohmatten. Das Projekt befindet sich in “Villa El Salvador” (VES), einem Vorort von Lima (Peru) in einem Wüstengebiet. Als das Viertel in den 1970er Jahren gegründet wurde, hatten Siedler aus dem Hochland einfache Hütten aus Strohmatten gebaut, um darin zu leben. Seitdem hat sich die Infrastruktur stark verbessert, der größte Teil der Bevölkerung lebt heute in befestigten Gebäuden, es gibt Universitäten und einen U-Bahn-Anschluss. Gewalt und Armut sind nach wie vor große Probleme vor Ort.

Soziokulturelles Engagement

„Arena y Esteras“ ist heute ein Zusammenschluss von Künstler:innen, Pädagog:innen und Lehrer:innen unter dem Motto: „Für das Recht auf ein Lächeln“. Sie mischen sich in die lokale Politik ein, streben gesellschaftliche Veränderungen an und lassen sich dabei von Menschenrechten, kultureller Identität, Gleichberechtigung der Geschlechter und Respekt vor der Schöpfung leiten.

Mit der künstlerischen Arbeit will „Arena y Esteras“ eine Gemeinschaft formen, in der jede:r in sozialer Verantwortung und Würde leben kann. In Schulen, auf der Straße, im Park – überall also, wo gelebt wird – greifen sie die Themen auf, die Menschen ansprechen, und suchen gemeinsam nach künstlerischen Antworten. Die Darsteller:innen sind Schüler:innen, junge Arbeiter:innen, Mütter oder einfach Nachbar:innen. 2012 wurde „Arena y Esteras“ für seine Arbeit mit dem Peruanischen Nationalen Kulturpreis ausgezeichnet.

Protest for the climate of Arena y Esteras
Protest für das Klima von Arena y Esteras. Foto: Arena y Esteras

Die Jugendlichen von „Arena y Esteras“ sind engagiert in Netzwerken zur nachhaltigen Entwicklung und inzwischen auch sehr aktiv bei „Fridays for Future“ in Lima. Seit Jahren arbeitet das Projekt zu Fragen von Klimawandel und Klimagerechtigkeit und hat deshalb auch an unserem Projekt „CREACTIV für Klimagerechtigkeit“ teilgenommen.

Aktuelle Produktion (2023): Amarú

Diese Show ist eine kollektive Zirkustheater-Kreation, die auf der Legende von „Amarú“ basiert. Dies ist eine Legende, die aus der Prä-Inka Zeit stammt und eine kosmogonische Vision über den Kampf um das Wasser repräsentiert. Regen gilt hier als Ursprung des Lebens. 

“Amarú” ist nicht nur die Hüterin des Wassers, sondern sie hält auch das Gleichgewicht einer Lebensform aufrecht. Als Hüterin dieser Lebensform wacht sie darüber, dass “Gewalt, die Gegengewalt hervorbringt”, in ihrer Waage keine Wurzeln schlägt. Es scheint, als hätte die Natur in diesen Zeiten eine Stimme gehabt.

“Die Welt malt Stillleben, die Wälder sterben, die Pole schmelzen, die Luft wird atemlos und das Wasser ungenießbar, sie plastifizieren Blumen und Lebensmittel, und Himmel und Erde geraten in einer Auktion durcheinander.” (Galeano)

Die gesamte Geschichte kann hier als pdf heruntergeladen werden:

The Legend of the Amaru

Weitere Informationen

Arena y Esteras Webseite  (auf Spanisch)
Arena y Esteras Facebook-Seite