KREATIV GLOBAL II

Der Projektträger Institut equalita e.V. führt seit Februar 2024 bis Januar 2026 das Folgeprojekt “Kreativ Global II” zusammen mit der Büro für Kultur- und Medienprojekte gGmbH durch. In dem zweijährigen Projekt möchten wir Jugendliche in NRW dazu ermutigt als „Global Change Agents“ an der positiven Gestaltung einer gemeinsamen Zukunft teilzuhaben. Während der Umsetzung stehen der direkte Austausch mit jungen Künstler:innen aus dem Globalen Süden im Vordergrund. Im Rahmen von mehrtägigen Workshops, Aufführungen und gemeinsamen Aktionen werden die inhaltlichen Schwerpunkte des Projektes umgesetzt. Diese sind an die Sustainable Development Goals (SDG) – die 17 Ziele für Nachhaltige Entwicklung geknüpft.  

Kreativ Global II thematisiert neben globaler Gerechtigkeit insbesondere SDG 1, “Keine Armut”, und SDG 12, “Nachhaltige:r Produktion und Konsum”. Dadurch bekommen junge Menschen eine Plattform, um in die Themen einzusteigen und die Möglichkeit sich aktiv einzubringen. Das Projekt ermöglicht einen Perspektivwechsel, gibt dem Globalen Süden eine Plattform im Sinne einer gleichberechtigten Einbindung und bringt komplexe globale Kontexte auf eine greifbare, alltagsnahe Ebene.

Erwartete Projekt-Ergebnisse

In den zwei Projektjahren werden 500 bis 600 Jugendliche aus NRW an den Workshops mit insgesamt vier Gruppen aus dem Globalen Süden teilnehmen, darunter die Gruppen 2024 ENAE aus Kolumbien und Theatre of Relevance aus Indien. Die Aufführungen werden insgesamt vor mindestens 3.000 Schüler:innen, Lehrer:innen und Eltern besucht. 

Gemeinsam mit ihren Peers werden die Jugendlichen in NRW die Themen SDG 1 (Keine Armut) und SDG 12 (Nachhaltige:r Produktion und Konsum) erarbeitet. Über kreatives Arbeiten wird Wissen vermittelt, Berichte zu den Auswirkungen beider SDGs in den jeweiligen Ländern ausgetauscht und gemeinsam nach Lösungsansätzen gesucht. Die Teilnehmenden reflektieren ihre Lebenssituation und erfahren einen Perspektivwechsel. Das Projekt resultiert anschließend in gemeinsamen Aufführungen, Teilnahme an Demonstrationen, gemeinsamen Aktionen und weiteren Aktivitäten. 

Darüberhinaus werden in insgesamt vier Fortbildungen und zwei Netzwerktreffen die teilnehmenden Pädagog:innen und Kulturschaffenden zu den SDGs 1 und 12 weitergebildet, der “Whole School Approach” vorgestellt, um die ganzheitliche Umsetzung des Bildungskonzeptes einer Bildung für nachhaltige Entwicklung im Rahmen der Schulentwicklung zu etablieren und das Netzwerk der teilnehmenden Bildungseinrichtungen in NRW zu stärken. 

Projekt-Ziele

Beim Projekt Kreativ Global II beschäftigen sich Jugendliche aus NRW im Austausch mit jungen Künstler:innen und Aktivist:innen aus Ländern des Globalen Südens mit den Globalen Zusammenhängen schwerpunktmäßig anhand der SDGs 1 (Keine Armut) und SDG 12, (Nachhaltige:r Produktion und Konsum). Beides sind Themenfelder, die von akuter gesellschaftlicher und umweltbezogener Relevanz sind und wiederum mit den anderen SDGs in Korrelation stehen. In gemeinsamen Annäherungen durch künstlerische Aktionen und Mini-Performances aus den Bereichen Theater, Musik und Tanz werden Hintergründe und Weltanschauungen von den Jugendlichen thematisiert und Fragen nach der eigenen Haltung im Spannungsfeld zwischen globalisierter Jugendkultur und regionalen Verankerungen nachgegangen.

Das Projekt soll durch den interkulturellen Dialog unter Jugendlichen Bewusstsein für Globale Gerechtigkeit schaffen und einen Perspektivwechsel ermöglichen. Junge Menschen lernen, sich in die Situation von Anderen hineinzuversetzen und komplexe globale Zusammenhänge sowie die eigene Rolle zu analysieren.

Die Gruppen aus dem Globalen Süden erreichen durch die künstlerische Reflektion von komplexen Themen auch Personen unserer Gesellschaft, die bislang wenig damit in Berührung gekommen sind. Vielfach haben wir die Erfahrung gemacht, dass die Gruppen aus dem Globalen Süden, die ihrerseits aus marginalisierten sozialen Verhältnissen kommen, besonders junge Menschen mit verringerten Bildungschancen mit ihrer authentischen Form der „Wissensvermittlung“ ansprechen können und sie im Sinne von “Global Change Agents” motivieren, selbst aktiv zu werden. Durch diese Begegnung werden soziale und interkulturelle Kompetenz und vor allem Handlungskompetenz gefördert.

Zudem eröffnet das Projekt nicht nur neue Wege der Vermittlung von Globalem Lernen und den Themen der Nachhaltigen Entwicklung, sondern bietet jungen Menschen den Zugang zu Kunst und Kultur. Gerade Schüler:innen aus sozial benachteiligten Lebenssituationen erfahren so, welche Möglichkeiten durch kulturelle Ausdrucksformen bestehen und erproben sich selbst im künstlerischen Sinne. So wird kulturelle Bildung im globalen Kontext zur Teilhabe.

Zielgruppen und Aktivitäten

Primäre Zielgruppe sind Kinder und Jugendliche (zwischen 12 und 19 Jahren) aus Bildungs- und Kultureinrichtungen. Insbesondere in NRW gibt es ein bestehendes vielfältig aktives Netzwerk aus Schulen und Jugendzentren, der Volkshochschulen und Eine-Welt- und Kulturinitiativen, welches durch das Projekt gestärkt und erweitert werden soll. Aus diesem Kreis nehmen 10 Partnerorganisationen an dem Projekt teil und führen die Maßnahmen durch, vor allem jährliche Workshops mit den Südgruppen. Diese Schul- und Bildungseinrichtungen haben die Möglichkeit an jeweils 5 Tagen an Performances und Workshops der jungen Künstler:innen aus dem Globalen Süden teilzunehmen. Die Vor- und Nachbereitung erfolgt über Online-Meetings mit den beteiligten Süd-Partner:innen.

Durch das gemeinsame Vorhaben entsteht ein Bewusstsein für die Diversität der Ansätze in Synergie aus globalem Lernen und kultureller Bildung, welche die Nachhaltigkeit des Konzeptes betont. Daher sind eine zweite Zielgruppe das Bildungspersonal, Lehrkräfte, Leitende von Bildungseinrichtungen, Kulturschaffende, Sozialarbeiter:innen und Referent:innen sowie andere Stakeholder, die durch das jährliche Fortbildungs- und Netzwerktreffen erreicht und als Multiplikator:innen für interkulturelle Lernmethoden sowie für Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE) gewonnen werden.

Eine dritte Zielgruppe sind Eltern und Familien der Beteiligten, sowie Mitarbeitende aus Schulen und Bildungsinstitutionen. Sie sind das Publikum der Auftritte sowie die Zuhörenden, die durch die Erzählungen der Kinder und Jugendlichen über den Inhalt erfahren. Diese werden in ihrer Haltung und institutionellen Wegen in Richtung nachhaltiger Lebensweise und “Whole School/Institution Approach” inspiriert und motiviert.

Das Projekt wird durch die Stiftung Umwelt und Entwicklung NRW gefördert.