Es war ein voller Erfolg!

Der KCC begeistert in der Hamburger „Schule Tegelweg“

„In die Schule Tegelweg werden Kinder und Jugendliche aufgenommen, die durch eine körperliche Behinderung in ihrer Bewegungsfähigkeit, ihrer seelischen Entwicklung oder ihrer Lernfähigkeit beeinträchtigt sind und in der allgemeinen Schule nicht angemessen gefördert werden können.
Fast 60% aller Schüler sind auf einen Rollstuhl angewiesen und etwa ein Drittel der Schülerinnen und Schüler sind völlig von fremder Hilfe abhängig.
Die Schülerinnen und Schüler werden nach den Richtlinien und Lehrplänen der allgemeinen Schule, der Förderschule, der Schule für Geistigbehinderte und nach individuellen Förderplänen unterrichtet.“

gruppe_sucht_800x50pxDie KinderKulturKarawane ist seit vielen Jahren mit einer Gruppe im Herbst zu Gast in der Schule. Vor 2 Jahren tauchte das erste Mal die Idee auf, neben der üblichen Aufführung auch Workshops anzubieten. Mit der Gruppe des „Kigamboni Community Centres“ aus Tansania wurde ein solches Projekt zum ersten Mal umgesetzt.
Das Ergebnis spiegelt sich im Bericht der verantwortlichen Lehrerin wider. Wir sind ebenso begeistert wie gerührt – auch vom Engagement und dem Einfühlungsvermögen der Gruppe aus Hamburgs Partnerstadt Dar es Salaam. Sie haben eine tolle Arbeit geleistet und vielleicht damit auch andere Einrichtungen ermutigt, mit der KinderKulturKarawane zusammen zu arbeiten.

Hier der Bericht der Lehrerin:
Es war ein voller Erfolg! Ich bekomme von überall so positive Rückmeldungen. Unsere Schüler waren, wie ich es auch erhofft hatte, sehr begeistert, sehr ergriffen und zeigten ein unglaubliches Durchhaltevermögen. Sie waren so angeregt, dass viele gleich versuchten, selber Breakdance zu machen oder Akrobatik. Sie erzählten, dass sie versucht hätten, ihren Geschwistern zuhause den Tanz beizubringen.

Ein Schüler, der sonst sehr für sich ist, tanzte mit Freude mit den Afrikanern und der Lärm der Trommeln machte ihm, anders als sonst, rein gar nichts aus. Ein blinder Junge, an den man sonst schwer ran kommt, tanzte begeistert mit. Ständig kamen Schüler zu den jungen Tansaniern in den Pausen und versuchten, mit ihnen zu reden. Es ging nur mit Englisch oder mit Übersetzungen in Suaheli. Zwei Jungs des KCC spielten in der Pause mit unseren Schüler zusammen Fußball. Das alles war unglaublich anregend für unsere Schüler. Viele haben mir gesagt, sie wollten, dass die Tansanier morgen wieder kommen sollen.

gruppe_trad_800x531pxUnd ich fand, dass Leute vom KCC unglaublich sensibel mit unseren Schülern umgegangen sind. Obwohl sie so professionell sind in dem was sie tun, konnten sie sich auf das Niveau unserer Schüler einstellen und sehr liebevoll mit ihnen umgehen und ihnen Erfolgserlebnisse verschaffen. Ohne gemeinsame Sprache und mit anderen kulturellen Wurzeln, kamen sie sich trotzdem sehr nahe.

Ich vergesse nicht das Mädchen, das kürzlich eine Rücken-OP hatte, bei der sie einen Stab ins Rückkrad bekam und deshalb sich nur sehr vorsichtig in ihrem Rollstuhl bewegen darf. Der Tänzer vom KCC wollte auch mit ihr tanzen, wusste aber um ihr Handicap. Er hat ihre Hand genommen und hat mit seiner anderen einen Handstand gemacht und ist auf dieser einen Hand gehüpft. Unglaublich. Das Mädchen bekam längere Zeit ihren Mund nicht mehr zu, weil sie das Erlebnis so ergriffen und begeistert hat, wie sie die Kraft des jungen Künstlers gespürt hat.

Schüler aus den Workshops haben bei der Aufführung heute gezeigt, was sie gelernt haben und begeisterten schon damit die anderen Schüler der Schule. Und danach sahen unsere Schüler, was die jungen Künstler vom KCC selber konnten und wie unglaublich gut sie sind. Es war wirklich ein Erlebnis für unsere Schule. Und ich bin immer noch sehr begeistert.

Nebenbei haben die Leute vom KCC, eine Idee davon bekommen, wie man mit Menschen mit Behinderungen umgehen kann. […] Im Kulturkreis von Tansania werden Kinder mit Behinderungen noch versteckt und verschwiegen. Sie bekommen keinerlei Förderung.

Nassoro erzählt, dass sie vielleicht versuchen mit einer Stiftung aus Italien, bei sich zuhause eine kleine Nebenstelle zu eröffnen, um Kindern mit Behinderung auch Förderung zu ermöglichen.

 

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