Peer Learning in Europa mit der KinderKulturKarawane

Titelseite des Grundtvig-Compendiums

Titelseite des Grundtvig Compendiums

Kulturelle Ansätze und Peer-Learning sind zunehmend als pädagogischen Methoden vor allem in der informellen Bildung akzeptiert. Ein ausgezeichnetes und erfolgreiches Beispiel ist das Projekt KinderKulturKarawane. Sozio-ökonomisch benachteiligten jungen Menschen im Alter von 16-25 Jahren aus Afrika, Asien und Lateinamerika präsentieren kulturelle Darbietungen wie Musik, Tanz, Theater und Zirkus für Jugendliche, junge Erwachsene und anderes Publikum in Europa.
Sie gewähren dabei Einblicke in ihren Lebens-Alltag und ihre Visionen für eine bessere Zukunft, vermitteln aber auch Eindrücke der Chancen für eine soziale Integration durch diese Aktivitäten. Junge Menschen in Europa entdecken durch diese Präsentationen, Workshops und in direkten Gesprächen mit den jungen Künstlern Parallelen zu ihrer eigenen, oft prekäre soziale und wirtschaftliche Situation. Und sie lernen innovative und kreative Perspektiven und Strategien kennen, um ihre soziale Integration zu verbessern.

Der kulturelle, anstatt rein kognitive Ansatz vermittelt in Kombination mit Peer-Learning unmittelbar politische und soziale Integrationsprobleme und mögliche Lösungen, ebenso konkrete Erfahrungen hinsichtlich der Bedeutung des sozio-kulturellen Austauschs. Auch in den neuen EU-Mitgliedsstaaten gibt es erste Initiativen und Konzepte zur Förderung solcher Ansätze mit Fokus auf Integration und sozio-ökonomische Benachteiligung im eigenen Land.

Im Rahmen einer Grundtvig-Lernpartnerschaft wurden Erfahrungen der Partner-Organisationen und ihrer Mitarbeiter/innen mit kulturellen und Peer-Learning-Ansätzen ausgetauscht. Praktische Beispiele und konkrete Ansätze wurden evaluiert und auf ihre Anwendbarkeit in unterschiedlichen sozio-ökonmischen Kontexten und Ländern überprüft. Diese Analysen mündeten in einem umfassenden Konzept für weitere Aktivitäten und einem europäischen Netzwerk zu diesen pädagogischen Ansätzen.
Zielgruppen waren Bildungs- und Jugend-Einrichtungen und deren Mitarbeiter, insbesondere in der Arbeit mit benachteiligten Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit Migrationshintergrund.
Weitere Zielgruppen waren junge Menschen im Alter von 16 bis 24, die sich nicht in der Schule oder beruflicher Bildung befinden, vor allem sozio-ökonomisch benachteiligte Jugendliche und junge Leute mit Migrationshintergrund. Direkt beteiligt waren auch Jugend-Kulturgruppen aus Projekten der KinderKulturKarawane, um einen lebendigen Eindruck zu vermitteln, wie ihre Kreativität und ihre Erfahrungen mit kulturbezogenen Peer-Learning-Ansätzen zur methodische Innovation beitragen können.
Partner waren das Institut equalita (Koordinator),  das Büro für Kultur-und Medienprojekte gGmbH (Deutschland), das „Vienna Institute for International Dialogue and Cooperation“ VIDC (Österreich), SPOR Media (Dänemark), das Ekvilib Institut (Slowenien), die Foundation for Development of the Cultural and Business Potential of Civil Society (Bulgarien) und People against Racism (Slowakei).
Das Projekt wurde im Rahmen einer Grundtvig Lernpartnerschaft im Programm für Lebenslanges Lernen von der Europäischen Union unterstützt.
Ein wesentliches Resultat des Projekts ist das Kompendium „Culture and peer-learning for integration“. Es bietet eine Dokumentation von Fall-Studien zu Projekten mit kulturellen und Peer-to-Peer-Learning-Ansätzen für die Integration von sozio-ökonomisch benachteiligte Jugendliche und junge Erwachsene mit Migrationshintergrund.

Weitere Informationen findet man im Projekt-Blog „Culture and Peer-Learning 09“

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