„Großer Auftrieb“ in der Marburger Universitätsklinik. Die Klinik hatte anlässlich der Nierentransplantation bei Marcelo Bazan zu einem Pressetermin eingeladen. Nach den einleitenden Worten von Maburgs Oberbürgermeister Vaupel war schnell klar: bei aller Routine mit der die Marburger MedizinerInnen eine Nierentransplantation vornehmen, dies war auch für sie kein gewöhnlicher Fall. Aber eine Transplantation mit „Konsequenzen“, wie der Oberbürgermeister Vaupel erläuterte. Man habe mit der Klinikleitung zusammen beschlossen, über Charity-Aktionen solche Operationen in Zukunft häufiger durchzuführen, gerade bei Menschen aus Ländern, wo Armut und mangelhafte medizinische Versorgung immer wieder lebenserhaltende Behandlungen unmöglich machen.
Marcelo bedankte sich sichtlich bewegt bei allen, die diese Transplantation ermöglicht haben, vor allem aber bei seinem Bruder Alex. Er selbst habe mit der unheilbaren Nierenkrankheit damals alle seine Träume verloren. Jetzt fühle er sich quasi wie neu geboren und spüre, dass er seine alten Träume wieder zurückholen – und vor allem verwirklichen kann.
Einen Bericht der „Oberhessischen Presse“ vom 5.4.13 findet man hier: Bruderherz_gibt_seine_Niere
Alex ist bereits aus der Klinik entlassen. Sein Genesungsprozess ist soweit fortgeschritten, dass er am 12.4.13 zurück nach Bolivien fliegen kann. Und in 8 – 10 Wochen wird er in El Alto wieder Fußball spielen können.
Marcelo wird voraussichtlich am kommenden Dienstag aus der Klinik entlassen. Er muss aber dann zunächst regelmäßig 2 -3 Mal pro Woche zur Klinik für diverse Untersuchungen. Er wird – sofern der Heilungsprozess weiter so positiv verläuft – Anfang Juni zurück nach Bolivien fliegen können.
Bis dahin hat er aber auch noch eine Menge zu lernen und zu erledigen: welche Tabletten muss er wann genau nehmen, es muss geklärt werden ob alle Medikamente in Bolivien zu beschaffen sind. Er kann zwar in Bolivien auch wieder ein normales Leben führen, muss aber einige wenige Dinge sehr strikt beachten. Sehr gefreut hat ihn, dass er schon jetzt wieder Döner und Nutella essen darf, ja sogar soll. Durch die OP hatte er einige Kilo abgenommen, die „unbedingt wieder drauf müssen“, wie die Oberärztin der Marburger Klinik, Frau Dr. Maier, meinte.