M.U.K.A. Project – Theater, Tanz und Musik aus Südafrika

Die Straße als Bühne
Gegen Ende der Apartheid rief eine Gruppe Jugendlicher in den Straßen von Johannesburg das „M.U.K.A. Project“ ins Leben. Sie alle waren obdachlos und ohne Perspektiven. In selbst entwickelten Theaterstücken begannen sie Mitte der 1990er-Jahre ihre Erfahrungen als Straßenkinder zu verarbeiten. Sie nannten sich „Most United Knowledgeable Artists“ – kurz M.U.K.A. – und machten Straßen, Gemeindezentren und Kirchen zu ihrer Bühne.

M.U.K.A. als Zufluchtsort
Heute ist das Projekt eine feste Institution in Hillbrow, einem sozialen Brennpunkt im Zentrum Johannesburgs. Bei M.U.K.A Project kommen Kinder und Jugendliche aus allen Bevölkerungsgruppen des Ghettos zusammen. Zurzeit erarbeiten knapp 100 junge Menschen in alterspezifischen Gruppen Theaterstücke und traditionelle Tänze. Außerdem machen sie dazu die Musik und organisieren Workshops. Aus der Handvoll Straßenkinder von einst sind professionelle Theater- und Projektmanager geworden.

Der Alltag in Hillbrow
Ihr Stadtteil ist und bleibt ein hartes Pflaster: Gewalt und Kriminalität, Drogen und Prostitution, Vergewaltigung und Verwahrlosung, HIV/Aids und Armut kennzeichnen den Alltag der Kinder und Jugendlichen. Durch die Theaterarbeit lernen sie, ihre Sorgen und Hoffnungen kreativ auszudrücken. Und sie zeigen anderen jungen Menschen, die auf der Straße leben, Alternativen zur alltäglichen Gewalt auf.

Soziales Engagement
Künstlerische Arbeit und soziales Engagement sind eng verknüpft: M.U.K.A. Project ist Mitglied in der Johannesburger Allianz für Straßenkinder (JASC), arbeitet in verschiedenen Suppenküchen für Bedürftige, unterstützt arbeitslose Jugendliche mit Stipendien und ist in Frauenhäusern aktiv. Ein wichtiger Teil der Arbeit sind Workshops zur gewaltfreien Konfliktlösung und Prävention von Gewalt, vor allem in Schulen. Regelmäßig werden Nachbarn und Eltern der Jugendlichen zu kostenlosen Aufführungen, Community-Workshops und Gesprächen eingeladen.

Erfolgreiche Tourneen
M.U.K.A. Project kommt gut an: Mit ihren Produktionen touren die Mitglieder häufig durch verschiedene Städte und Regionen in Südafrika und den Nachbarländern. Die Johannesburger Theaterinitiative wurde vielfach ausgezeichnet und war auch schon acht Mal auf Einladung der KinderKulturKarawane in Europa.

Theater mit Musik und Tanz
Für die Produktion, die sie im Rahmen der KinderKulturKarawane 2015 in Europa zeigen werden, recherchieren die Jugendlichen des Projektes seit einigen Wochen intensiv zum Thema Klimawandel und Klimagerechtigkeit. Wie sehen junge Menschen in Südafrika diese ökologische Bedrohung? Wie wird die Erderwärmung in Johannesburg diskutiert? Nehmen junge Menschen die Umweltkrise überhaupt wahr? Was können oder müssen junge Südafrikaner tun? Die Antworten werden von M.U.K.A.–Project in einer packenden Inszenierung mit Schauspiel, Musik und Tanz auf die Bühne gebracht.

Zeitraum: 27.08. – 09.11.2015 | Personenzahl: 9 | Technik: Bühne 6×4, Grundlicht | Workshop: Tanz, Trommeln, Gewaltprävention

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