Arena y Esteras – Mit Zirkustheater zu einem Lächeln

Endlich steht das Programm für das kommende Jahr fest. Die KinderKulturKarawane 2015 wird 6 Gruppen aus 3 Kontinenten nach Europa bringen und wie immer neue Projekte und “alte Bekannte” präsentieren. In den kommenden Tagen wird der fleißige Leser jeden Tag mehr über eine der Gruppen erfahren. Los geht es heute mit Arena y Esteras.

Das Projekt „Arena y Esteras“ verbindet in seinen Zirkus-Theaterinszenierungen soziale und künstlerische Interessen mit politischem Engagement. Die Teilnehmer kommen aus „Villa El Salvador“, einem durch Armut und Gewalt geprägten Vorort von Lima, der Hauptstadt Perus.

Sand und Strohmatten
Übersetzt heißt „Arena y Esteras“ Sand und Strohmatten. Denn „Villa El Salvador“ liegt in einem Wüstengebiet, wo die einfachen Hütten aus Strohmatten hergestellt werden. Nicht alle Bewohner haben Strom und Wasser oder sind an das Abwassersystem angeschlossen. In dieser extrem unwirtlichen Gegend leben heute weit mehr als 400.000 Menschen, viele von ihnen wurden einst vertrieben. Drei Viertel der Bevölkerung von VES sind jünger als 25 Jahre. Vor allem für die Jugend scheint es in VES keine Perspektive zu geben, die Gewaltrate ist eine der höchsten der Region.

Die Angst überwinden
Im Februar 1992 hatte die Guerillagruppe „Leuchtender Pfad“ die beliebte Bürgermeisterin Maria Elena Moyano ermordet. Diese Gewalttat verbreitete in der Bevölkerung Trauer und Hoffnungslosigkeit. Doch eine Gruppe Jugendlicher fand sich noch im selben Jahr zusammen, um mithilfe der Kunst Ängste und Verzweiflung zu überwinden und dafür zu sorgen, dass die Menschen des Stadtteils ihr Lachen zurückgewinnen. Das Motto der Gruppe lautet daher auch: „Für das Recht auf ein Lächeln“.

Gesellschaftliche Veränderung
Heute ist Arena y Esteras ein Zusammenschluss von jungen KünstlerInnen, PädagogInnen und LehrerInnen, die sich in die lokale Politik einmischen, gesellschaftliche Veränderungen anstreben und sich dabei von Menschenrechten, kultureller Identität, Gleichberechtigung der Geschlechter und Respekt vor der Schöpfung leiten lassen.

Kreative Kraft
In ihrer Arbeit setzen sie auf die kreative Kraft jedes Menschen. Sie ist das Elixier, das alle verbindet, das nötig ist, um das gemeinsame Leben zu gestalten, widerständig zu bleiben und sich gegenseitig zu unterstützen. Um der kreativen Kraft Ausdruck zu verleihen,  nutzen sie vielfältige Kunstformen wie Theater, Zirkus, Musik, Tanz und Bildende Kunst.


Entwicklung

In den 20 Jahren ihres Bestehens hat sich die Gruppe „Arena y Esteras“ vielseitig entwickelt. Zum Repertoire des Projekts gehören heute ein Gemeinschaftstheater, ein Zirkus, eine mobile Schule, interkulturelle Freiwilligenarbeit in den ländlichen Regionen, internationaler Austausch mit Lateinamerika und Europa und kultureller Austausch mit den indigenen Bevölkerungsgruppen außerhalb der Städte.

Erfolge
Die Arbeit der jungen Künstler wird inzwischen im ganzen Land geschätzt. Im Jahr 2012 wurde „Arena y Esteras“ mit dem nationalen Kulturpreis, dem Premio National de la Cultura ausgezeichnet. Er ermöglichte es dem Projekt, das erste eigene Kulturzentrum in VES zu eröffnen.

Leyendas y Malabares
Für die KinderKulturKarawane 2015 bringt die Gruppe eine neue Inszenierung auf die Bühne. In ihrem Programm „Leyendas y  Malabares“ erzählen die Kinder und Jugendlichen von dem Mythos des inkaischen Schöpfergottes Viracocha und der Entstehung der Inseln „Pachacámac“. Zirkus wird mit Theater und Musik verbunden und rasante Akrobatiknummern wechseln sich mit poetisch-musikalischen Elementen ab.

Zeitraum
: 22.05.2015 – 22.07.2015 | Personenzahl: 9 | Technik: Bühne 6×4 (bei Open Air: ebener Boden), 2 Mikros (für Instrumente), CD-Player mit Verstärkeranlage, Grundlicht | Workshop: Zirkus, Akrobatik | Website: http://teatroarenayesteras.blogspot.de/

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