1. 2, 3 Wasser marsch! – TEATRO TRONO in Neustrelitz

Ende August war TEATRO TRONO Gast am Gymnasium Carolinum in Neustrelitz. Wie eine Vielzahl von Schüler_innen in ein solches Projekt mit einbezogen werden und davon profitieren können, zeigt der Bericht einer Schülerin aus der 10. Klasse:

1,2,3 Wasser marsch!
„Schatz, möchtest du, dass ich dir noch Trinken für die Schule kaufe?“ ..Ja Mama. Ich möchte Mineralwasser.“
Ein ganz normaler Dialog zwischen einer Mutter und ihrem Kind? Nicht für eine Gruppe von Theaterkünstlern aus Bolivien, die am 26. August 2013 in der Aula des Gymnasiums Carolinum, in der dritten und vierten Unterrichtsstunde, ein paar Theaterstücke zum Besten gaben. In diesen Stücken ging es um das große Thema“Wasser“, das die zehnten Klassen derzeit im Geografieunterricht behandeln. Unter anderem wurden der Wassermangel und die Wasserprivatisierung in Bolivien dargestellt und wie eine Familie ihre Wasserquelle für Geld, von einem Trio von Männern, an diese verkaufte.
Doch nicht nur die Zehntklässler durften die interessanten Stücke sehen, denn einige
Elft-und Zwölftklässler waren auch dabei, die vom Spanischunterricht aus dort teiInahmen.
Die nächsten beiden Unterrichtstunden wurden für eine Gesprächsrunde reserviert und einige Mädchen aus dem Spanischkurs für Frühanfänger aus dem Sprachprofil durften ihnen in der siebten und achten Unterrichtstunden eine Führung durch unsere kleine schöne Stadt darbieten.
In der Gesprächsrunde durften die Schülerinnen und Schüler den Künstlern Fragen zu den Stücken und zu ihren Problemen mit dem Wassermangel daheim stellen. Was die Bolivianer sehr verwirrte war die Tatsache, dass wir unser Wasser in Flaschen im Supermarkt kaufen, denn in Bolivien kann man leider nicht einfach den Wasserhahn
aufdrehen und sich ein Glas sauberes Trinkwasser genehmigen. Die Schauspieler erzählten uns vom Wasserkrieg im Jahre 1999/2000 und erklärten uns, dass sie schmutziges Wasser aus der Leitung bekommen, was erst abgekocht werden muss, damit es einigermaßen trinkbar ist. Doch darauf hat man ja auch nicht immer Lust, also trinkt man, im Bewusstsein aller Folgen, das verschmutzte Wasser.
Bewegt von den Zuständen und dem, was zwei Dolmetscherinnen erzählten, gingen die Schüler in die Pause, woraufhin eine Stadtführung in spanischer Sprache für die Theatergruppe durch Neustrelitz folgte.
So ging ein Tag voller Ernst und Nachdenklichkeit, aber auch Spaß an den neu gesammelten Erfahrungen und dem Kontakt zu Leuten aus Bolivien, deren Muttersprache nun mal spanisch ist, zu Ende.

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