Eigentlich ist es schwer vorstellbar: ehemalige Straßenkinder aus Kinshasa spielt zusammen mit einem ostbayrischen Jugendorchester Beethovens 9. Sinfonie. Wenn man uns bei der Planung der Tour von ESPACE MASOLO aber gesagt hätte, dass die Gruppe dann außerdem noch Teile ihres Programms in einer Barockkirche spielen würde – wir hätten mit dem Kopf geschüttelt. Hätte jemand behauptet, die Gruppe würde sicherlich auch ein Tänzchen vor dem Hochaltar wagen – wir hätten ihn für verrückt erklärt.
Wir sind eines besseren belehrt worden: Am Sonntag spielt die FANFARE MASOLO mit dem Ostbayrischen Jugendorchester in der Barockkirche Oberaltaich Beethovens 9. – und danach Teile ihres eigenen Programms, inklusive des Tänzchens vor dem Hochaltar.
Das ganze Projekt wurde von Hermann Seitz, dem Leiter des Ostbayrischen Jugendorchesters geplant und umgesetzt. Er bewies einen unglaublichen Enthusiasmus bei der Überlegung, mit einer Gruppe der KKK zusammen zu arbeiten und musizieren. Aber sein Engagement ging noch darüber hinaus. Die jungen Musiker des Orchesters verzichteten auf die Hälfte der kleinen Gage, die sie für die Konzerte erhalten. Davon konnte die Fanfare Notenständer und Ersatzteile für ihre Instrumente kaufen. Hermann Seitz hat der Gruppe dann aus den Konzerteinnahmen noch einmal genügend Geld zur Verfügung gestellt, dass heute neue Instrumente gekauft werden für den ESPACE MASOLO angeschafft werden konnten. Und das alles geht vonstatten, „weil es eigentlich das Natürlichste der Welt sein müsste“, meinte Hermann Seitz.