„Es war ein unvergesslicher Abend bei euch“

Der Schulleiter der Internationalen Schule begrüßt den Generalkonsul der Republik Peru.
Copyright: Jeremy Carter, ISN

Für „Arena y Esteras“ war es sicherlich eine der ganz besonderen Stationen ihrer Reise durch Deutschland im Rahmen der KinderKulturKarawane 2013: der Aufenthalt in Neustadt an der Weinstraße!
Die Internationale Schule in Neustadt (ISN) hatte die Gruppe zu einem kulturellen Abend eingeladen. Leiter dieser Schule ist ein Peruaner. Zu Besuch zudem der Generalkonsul der Republik Peru, Herr Areggo Sablich aus Offenbach, der sich auch in das Goldene Buch der Stadt eintragen durfte.
Auf der Bühne traf  „Arena y Esteras“ dann zusätzlich auf peruanische Musiker – und auf einen Chor der ganz besonderen Art. Friedrich Georgens, Lehrer an der ISN und für den Kulturabend verantwortlich, wollte nicht nur einen interkulturellen Abend gestalten, sondern auch einen generationenübergreifenden. Das Besondere an dem Chor ist das Alter: das jüngste Mitglied ist 73 Jahre und das ältestes 92 Jahre alt.
Die Aufführung von „Arena y Esteras“ begeisterte natürlich alle, vor allem aber die Zuschauer aus Peru – vom Generalkonsul bis zu den Musikern.
„Beim anschießenden Publikumsgespräch gab es vor allem Fragen zum sozialen Aspekt des Stücks, das durch die künstlerische Nacherzählung der Geschichten von Rosita, Andres, Maria, Juancito und Timoteo, die Schicksale von mehreren Kindern zu Zeiten des internen Konflikts von Peru und damit auch die Entstehungsgeschichte des Viertels Villa El Salvador erzählt, in dem auch die Gruppe Arena y Esteras ihre Ursprünge hat.“, berichtet die Tourbegleiterin der Gruppe, Katrin Wilkniß. „In den 80er und 90er- Jahren war die Landflucht in Peru dramatisch, nicht nur wegen der sehr ungleichen Verhältnisse zwischen Stadt und Land was die Grundversorgung, Bildung und Gesundheitsaspekte angeht, sondern vor allem durch den bewaffneten Konflikt zwischen der Regierung und der Guerrilla-Gruppe „Sendero Luminoso“, der letztlich auf den Schultern der Zivilbevölkerung ausgetragen wurde, vor allem die ländlichen Bevölkerung erschütterte und zur Flucht in die Stadt zwang. Besonders dramatisch war die Situation für die Kinder, die in der Stadt arbeiten mussten, ausgebeutet wurden oder einfach auf der Straße weiterleben mussten. In den Jahren war Villa El Salvador eines jener Viertel, die sich am Stadtrand von Lima bildeten, zunächst ohne jegliche Versorgung oder Planung. Jedoch hatten die Bewohner von „Villa“ von Anfang an die Vision, dass es nur kollektiv und mit basisdemokratischer Organisation vorangehen kann. Und so leben heute, nach nur wenigen Jahrzehnten Existenz, 50.000 Menschen und Villa El Salvador, obwohl es auf Wüstensand entstand, hat sogar neben Krankenhäusern, einer Universität, Schulen, Nachbarschaftsvereinigungen, Kulturzentren und einem ausgebauten Straßennetz, Grünflächen in jedem Bezirk, Parks, und Spielplätze. Das ist dem unermüdlichen Kampf der Bewohner zu verdanken.
Diese Geschichte hat das Publikum sehr berührt, vor allem als sich zum Ende des Gesprächs eine Frau meldete, die selbst aus dem Viertel ist, und der Gruppe mit Tränen in den Augen für ihre wichtige Arbeit dankte, für ihren unglaublichen Mut und die Kraft, die die KünstlerInnen der Gruppe daran setzen, die Kultur, ihre Kultur, und die Geschichte ihres Landes „allen näherzubringen, nicht nur denjenigen, die das Geld haben um ins Theater zu gehen.“, wie Jhosselin, Artistin von Arena y Esteras sagt.“

„Arena y Etseras“ auf der Bühne in Neustadt (Weinstraße)
Copyright: Jeremy Carter, ISN

Der Bürgermeister von Neustadt war so begeistert von der ganzen Veranstaltung dass er die Gruppe spontan zu einem Besuch in das im Museum für Neue Kunst des „Zentrum für Kunst und Medientechnologie“ in Karlsruhe einlud.

„Arena y Esteras bedankt sich bei dem tollen Publikum, der Nachbarin von Arena y Esteras, Herrn und Frau Georgens für die nette Betreuung, bei den peruanischen Landsleute und dem Herrn Bürgermeister für den tollen Empfang. Es war ein unvergesslicher Abend  in Neustadt (Weinstraße)!

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