Die Zukunft der Freiheit in Jenin

Juliano Mer-Kharmis bei einer Diskussion von „medico international“ im Herbst 2009 in Frankfurt

Am 4. April ist der zweite Jahrestag des feigen Mordanschlages an JULIANO MER-KHAMIS, des Gründers, Inspirators und Direktors des „The Freedom Theatre“ im Flüchtlingslager Jenin in Palästina. Bis heute ist dieser Mord nicht aufgeklärt. Mit mit den Ermittlungen betraute „Palästinensische Autonomiebehörde“ erweckt seit Beginn der Ermittlungen in keiner Weise den Eindruck, als wolle man den Mord wirklich aufklären. Die israelsiche Regierung hatte zwischen immer wieder die Ermittlungen an sich gerissen, da Juliano Mer-Khamis israelischer Staatsbürger sei. Hier war aber weniger ernsthaftes Interesse an der Aufklärung des Mordes zu spüren als vielmehr die Möglichkeit, das Projekt selbst weiter zu destabilisieren.

THE FREEDOM THEATRE hat tatsächlich in einer Schockstarre verharrt. Die Frage, ob es weitergehen kann und wie es weitergehen kann, wurde über Wochen diskutiert. Bis klar war: „The Freedom Theatre“ (TFT) macht weiter, auch um die Idee „kulturellen Intifada“ von Juliano weiterzuführen, mit Kultur gegen die Besatzung und für eine neue Hoffnung – vor allem für die junge Generation.

Und eben diese junge Generation, im Projekt repräsentiert durch die Studentinnen und Studenten der „Acting School“ des TFT, hat die Premiere der inzwischen zweiten Produktion in diesem Jahr auf den Tag des Mordes an Juliano Mer-Khamis gelegt.

Unter der Regie von Nabil Al Raee spielen die angehenden Schauspielerinnen und Schauspieler SUICIDE NOTE FROM PALESTINE am 4. April zum ersten Mal. Das Stück öffnet einen Blick in die Gefühlswelt der jungen Generation in Palästina, die ebenso hoffnungslos in die Zukunft schaut wie auf die Gegenwart. Das Stück wurde inspiriert von „4:48 Psychose“ der britischen Dramatikerin Sarah Kane und berichtet einmal mehr von den Traumata der Palästinenser.

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