Nano Aroosak Theater

Das Nano Aroosak Theater aus Isfahan (Iran) ist 2012 das erste Mal bei der KinderKulturKarawane dabei. Unter der Leitung des Regisseurs und Theaterpädagogen Omid Niaz entwickeln iranische Kinder und Jugendliche Theaterstücke und Puppenspiele. Ziel dabei ist es nicht nur, das Erlebte zu verarbeiten, sondern stets allgemein Freude und Spaß zu vermitteln, zu der Erziehung sowie Bildung der Kinder beizutragen, Frieden aufzuzeigen und zu ermutigen: Hab keine Angst, deine Meinung zu sagen.

Das Nano Aroosak Theater entwickelt sowohl Stücke für Kinder und Jugendliche, als auch mit diesen. 2009 war ein junges Ensemble beim Kindertheater-Festival „AugenblickMal“ in Berlin zu Gast. Dabei arbeitet das Theater mit Kindern aus unterschiedlichen Schichten und lässt sie die Lebenswelten von Kindern und Jugendlichen erforschen. Meist werden daraus dann die Stücke von den Kindern selbst entwickelt und von Omid Niaz aufgeschrieben und mit den Kindern auf die Bühne gebracht.

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encontrARTE

Die Mitglieder der Gruppe sind junge Frauen zwischen 14 und 18 Jahren, die in der Sprache des Theaters einen Weg gefunden haben, ihre Geschichten zu erzählen. Wie auch ihre Schwestern, Töchter, Freundinnen und Frauen in der Gemeinde haben sie ihre eigene und besondere Art zu fühlen und das Umfeld, das sie umgibt, zu leben.

Die Mädchen kommen aus verschiedenen Stadtteilen der Ciudad Quetzal, im Gebiet von San Juan Sacatepéquez, der Region Guatemala Stadt. Ciudad Quetzal ist ein urbanes marginales Stadtviertel, mit Wurzeln in der Maya-Kultur. Aufgrund der Lebensumstände, die vor allem in den 90er Jahren durch Städteprojekte entstanden, wurden die Maya-Gemeinden aber in bestimmter Hinsicht „unsichtbarer“.

Die Realität von Ciudad Quetzal ist ein Alltag, in dem Diskriminierung, Gewalt und vor allem die sozialen und wirtschaftlichen Bedingungen das Leben der Menschen bestimmen. Daher sind die Mitglieder der Theatergruppe gezwungen diesen Kontext zu leben. Vor allem aber ist es ein Bezirk, in dem junge Leute viel Lust haben, durch Wege und Räume eine Gemeinschafts-Kultur zum Ausdruck zu bringen.

Das Laientheater beispielsweise kam durch das Interesse einiger derzeitiger Mitglieder der Gruppe zustande. Die Schülerinnen von EPRODEP (Anm. übersetzt: Studien und Projekte Populärer Kräfte) schlugen eine weiteren Ausbildungsbereich in Theater vor und so wurde die Werkstatt des ‚künstlerischen Ausdrucks’ geboren, wo die Kolleginnen zusammen mit den Bildungsvermittlern und professionellen Schauspielern eine erste Erfahrung im kollektiven Aufbau eines Gemeinschaftstheaters machen. Durch die Erfahrung und die Teilnahme an Theaterbildungsprogrammen, haben sich einige der Mitglieder zusammen mit den Bildungsvermittlern selbst fortgebildet.

Derzeit wird die EPRODEP von der gemeinnützigen soziokulturellen Organisation Caja Lúdica (Spielkiste) unterstützt, die das Projekt seit 10 Jahren durch methodologischen Austausch begleitet.
Durch die gewährleistete Ausbildung und individuelle Sensibilisierung hat die Gruppe die Möglichkeit, sich einer umfassenderen Theaterarbeit zu widmen. Dadurch sind ihnen die benötigten Kenntnisse und Erfahrungen gegeben, um ein Theaterstück aufzubauen, das in gewisser Hinsicht die Situation in der die Teilnehmerinnen leben, widerspiegelt. So wird auf alltägliche Themen wie die Angst hingewiesen, die durch das Klima der Ungerechtigkeit und Straflosigkeit für Gewalt, die die guatemaltekische Gesellschaft lebt produziert wird.

Die Gruppe „encontrARTE“ ist Teil der kulturellen Bildungs- und Sensibilisierungsprozesse von Caja Lúdica, und die meisten Mitglieder haben Erfarung in Bewegunstheater, Akrobatik, Stelzengehen, und Comparsa(Karneval)

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Danceholic Project Crew

Ricardo war 2007 als 16-jähriger mit dem Projekt „Taller de Vida“ aus Bogotá bei der KinderKulturKarawane dabei. Es war für ihn eine sehr beeindruckende und motivierende Erfahrung, sagt er heute. Bei „Taller de Vida“ hatte er schon mit 10 Jahren begonnen zu tanzen (vor allem Capoeira), zu singen, Theater zu spielen und zu musizieren. In den verschiedensten Projekten hat er auch nach 2007 bei „Taller de Vida“ gearbeitet und Kurse für Kinder, Jugendliche und Erwachsene gegeben.

2009 hat er sich dann dem Tanzen verschrieben. Zusammen mit 10 Freundinnen und Freunden gründete er das Projekt „Estilo Latino“. Zum einen entwickeln die jungen Tänzerinnen und Tänzer Stücke die Break- und Street-Dance, Capoeira, Parkour und Theater zusammenführen. Zum anderen befassen sich diese Inszenierungen mit den Lebenssituationen der Jugendlichen vor allem in „Cazucas“ einem ärmlichen Barrio am Rande von Bogotá. Tägliche Gewalterfahrung, Bedrohung gerade der Engagierten durch paramilitärische Banden, Flucht, Armut und meist auch Perspektivlosigkeit prägen das Leben der Jugendlichen dort.

Mit der kulturellen Arbeit schaffen sich die Jugendlichen selbst neue Perspektiven. Sie wollen mit dem Projekt darauf aufmerksam machen, dass die Menschenrechte in Kolumbien bei Weitem nicht verwirklicht werden, vor allem nicht für Jugendliche, die besonders schutzbedürftig sind. Sie wollen die vielfältigen Formen von Gewalt gegen junge Menschen öffentlich machen und auf die Korruption, die sich im Land mehr und mehr ausbreitet.

Neben ihrer eigenen künstlerischen Arbeit geben sie kostenlose Kurse für Kinder und Jugendliche in Capoeira, Street- und Breakdance und Theater vor allem in den Vierteln des Barrios, aus denen sie selber stammen.

Künstlerisch haben sich die Mitglieder von „Estilo Latino“ intensiv weiterentwickelt; einige von ihnen haben verschiedenste Preise bei Wettbewerben gewonnen. Entscheidend für das Projekt ist aber, dass die jungen KünstlerInnen mit und aus Leidenschaft tanzen

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Arena y Esteras

Übersetzt heißt „Arena y Esteras“ „Sand und Strohmatten“ – eine passende Bezeichnung, da das Projekt in „Villa El Salvador“, einem sehr armen District von Lima am Rande der Wüste arbeitet. 1971 siedeln sich die ersten 8.000 Familien am Rande von Lima in einer extrem unwirtlichen Gegend an. Sie waren alle Vertriebene aus dem Landesinnern. Villa El Salvador (VES) hat heute weit über 400.000 Einwohnern und liegt in einem Wüstengebiet, wo die einfachen Hütten aus Strohmatten hergestellt werden. Nicht alle haben Strom und Wasser oder sind an das Abwassersystem angeschlossen. 75% der Bevölkerung sind jünger 25 Jahre alt. Die Gewaltrate ist eine der höchsten in der Region.

Als am 15. Februar 1992 die populäre Bürgermeisterin von Villa El Salvador, María Elena Moyano, vom „Leuchtenden Pfad“ ermordet wurde, breitete sich in der Bevölkerung Traurigkeit und Hoffnungslosigkeit aus. Eine Gruppe von Jugendlichen fand sich zusammen mit der festen Absicht, mit Hilfe der Kunst die Angst zu überwinden und dafür zu sorgen, dass die Menschen des Stadtteils das Lachen zurück gewinnen konnten – um wieder an das Leben glauben zu können. „Für das Recht auf das Lächeln“ ist seitdem das Motto der Organisation.

“Arena y Esteras” ist ein Zusammenschluss von KünsterlerInnen, PädagogInnen und LehrerInnen, die in der Stadt aktiv sind. Sie engagieren sich für die menschliche Entwicklung und gesellschaftliche Veränderung im permanenten Bemühen um Menschenrechte, kulturelle Identität, Gleichberechtigung der Geschlechter und Respekt vor der Schöpfung. Sie greifen dabei auf die kreative Kraft der Menschen zurück als eine künstlerische Strategie, das Leben zu gestalten, widerständig zu bleiben und sich dabei gegenseitig zu unterstützen. Dafür nutzen sie Theater, Zirkus, Musik, Tanz und Bildende Kunst.

Community Theater

Mit der Theaterarbeit will Arena y Esteras eine Gemeinschaft formen, in der jeder in sozialer Verantwortung und Würde leben kann. In der Theaterarbeit, die in Schulen, auf der Straße, im Park – überall also, wo gelebt wird – stattfindet, greifen sie die Themen auf, die Menschen ansprechen und suchen gemeinsam nach künstlerischen Antworten. Die Darsteller sind SchülerInnen, junge ArbeiterInnen, Mütter oder einfach Nachbarn.

Sozialer Zirkus

Mit der Zirkusarbeit will Arena y Esteras mit zirzensischen Mitteln soziale Themen aufgreifen. Vor allem Kinder und Jugendliche sind Zielgruppen dieser Arbeit, in der es auch darum geht, gerade bei den Ärmsten Werte wie Solidarität, gemeinsame Verantwortung und Respekt zu stärken.

Erziehungs-Kunst

Mit der „Mobilen Schule“ wurde in VES eine Art „Community-Bildung“ in Gang gesetzt. Diese Form der Bildung findet überall in VES statt – nur nicht in der Schule. Lehrer und Lehrerinnen kombinieren für diese Form des Lernens künstlerische Aktivitäten mit pädagogischen Inhalten.
Darüber hinaus hat Arena y Esteras eine Schule für soziokulturelle Arbeit und Trainer ins Leben gerufen. Hier werden vor allem junge Leute aus VES als „Peer-Leader“ ausgebildet.

Interkulturelle Freiwilligenarbeit

Arena y Esteras nimmt die Verantwortung für die gesamte Gesellschaft sehr ernst. Jede/r Einzelne sollte eine aktive Rolle in der Gesellschaft übernehmen. Auf dieser Grundlage hat die Organisation einen interkulturellen Freiwilligendienst ins Leben gerufen, der Brücken bauen soll zwischen der Stadt- und der Landbevölkerung, zwischen dem Norden und dem Süden des Landes und zwischen Jung und Alt. Junge Kulturschaffende reisen von VES in die Anden um dort Theater zu spielen, Workshops zu geben und Solidarität zu zeigen. Gleichzeitig empfängt Arena y Esteras Kulturgruppen aus dem Landesinnern, um ihre Arbeit zu präsentieren und in einen künstlerischen Dialog zu gelangen.

Internationaler Austausch

Darüber hinaus ist Arena y Esteras um internationalen Austausch bemüht und Mitglied im „Red Latinoamericano Arte y Transformación Social“. Tourneen und Austauschprojekte brachten das Projekt bislang in verschiedene Länder Lateinamerikas und Europas (zuletzt gab es einen Austausch mit Jugendlichen aus Polen und Deutschland – 2009 in Berlin und im Oktober 2010 in VES.
Dabei sieht sich Arena y Esteras nicht nur als künstlerisches Projekt, sondern als Repräsentanten des gemeinschaftlich en Lebens in VES und als Botschafter der Kultur der Stadt, der Region und des ganzen Landes.

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INTOMBI ZOMQANGALA

Sandra Ndebele ist einer der bekanntesten jungen Musikerinnen und Tänzerinnen in Zimbabwe. Ihre Ausbildung hat sie an der Mpopoma High School in Bulawayo erhalten, wo sie auch mit der Gruppe IYASA zusammenarbeiten konnte. Aber schon damals begann Sandra Ndebele eine Solo-Karriere, die sie u.a. immer wieder mit ihren Songs in die Radio Charts in Zimbabwe brachte. Heute gehört sie zu den gefragtesten Künstlerinnen im Land.

2008 gründete Sandra Ndebele „Intombi Zomqangala“ mit über 20 Mädchen und jungen Frauen. Der Name „Zomqangala“ stammt von der traditionellen „Umqangala“, einem einsaitigen Instrumente, das vor allem von jungen Mädchen gespielt wird. Alle Mädchen der Gruppe spielen das Instrument in großer Perfektion.

Ziele des Projektes sind vor allem die Stärkung („Empowerment“) junger Mädchen in Zimbabwe durch Tanz und Gesang. Darüber hinaus will das Projekt aber auch helfen, das kulturelle Erbe des Landes zu bewahren.

Der erste Auftritt der Gruppe beim „Harare International Festival of Arts“ (HIFA) 2008 wurde begeistert aufgenommen und motivierte das Projekt zu intensiver Weiterarbeit.
Anfang 2010 hatte die neueste Produktion „UMFAZI“ (Die Frau) in Zimbabwe Premiere. Diese Tanztheater-Produktion will vor allem junge Frauen ermutigen, sich gegen Missbrauch, Unterdrückung und Marginalisierung zur Wehr zu setzen.

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Yes – Theatre

„Wir versuchen Hoffnung zu geben.“, sagt Reed Shukri, Mitarbeiter des YES-Theatre in Hebron. „Ein Mensch ohne Hoffnung ist ein gefährlicher Mensch. Gelingt es aber, jemanden mit Hoffnung zu erfüllen, auf Morgen, auf die eigene Zukunft, stellt er keine Gefahr mehr dar.“

Theaterpädagogische Friedensarbeit in Palästina
Im palästinensischen Hebron sind die Bedingungen für eine positive Zukunftsperspektive für junge Menschen denkbar schlecht. Die israelische Armee ist ständig präsent, die Grenze zu israelisch-jüdischen Siedlungen verläuft quer durch die Stadt. Repressionen durch die Armee und gewalttätige Auseinandersetzungen mit israelisch-jüdischen Siedlern sind an der Tagesordnung. Diese Erfahrungen können traumatisieren, Hoffnungslosigkeit verbreiten, Hass schüren und die Spirale der Gewalt in der palästinensisch-israelischen Krisenregion weiter vorantreiben.
Das Yes-Theatre in Hebron versucht diesen Entwicklungen mit theater-pädagogischen Mitteln zu begegnen. Kinder und Jugendliche können im Yes Theatre durch darstellendes Spiel traumatische Erfahrungen verarbeiten, lernen andere Blickwinkel auf sich selbst und ihr Umfeld kennen und erlernen Möglichkeiten der gewaltfreien Konfliktbearbeitung.
Für Tausende SchülerInnen in Hebron werden inzwischen Theatervorstellungen organisiert. Im Anschluss an die Aufführungen werden die gesehenen Stücke mit dem Publikum diskutiert. Alternative Handlungen und künstlerische Aspekte kommen zur Sprache und helfen Sichtweisen zu hinterfragen.
In Workshops und Rollenspielen werden 40 Jugendliche mit Methoden der Mediation und konstruktiven Konfliktbearbeitung vertraut gemacht. Sie sollen selbst zu Multiplikatoren für das Erlernte werden. Die palästinensischen Mädchen und Jungen wachsen so zu Hoffnungsträgern für die palästinensische Gesellschaft heran und setzen dem Schauspiel alltäglicher Gewalt, Hoffnung und Solidarität entgegen.
Darüberhinaus führt das Yes-Theatre auch an Schulen und im eigenen Zentrum Theater-Workshops/-Schulung durch für Kinder und Jugendliche ab ca. 12 Jahren. Diese inszenieren dann wiederum Stücke für Kinder und Jugendlichen, die in dem Projekt „kids for kids“ (K4K) vorgestellt werden. In diesem Programm können Kinder und Jugendliche für einen bestimmten Zeitraum künstlerisch zusammen arbeiten, zum Beispiel zu einem Thema, dass alle betrifft. So wurde z.B. ein Stück entwickelt, das Schulhöfe als idealen Spielort für die Zeit nach der Schule darstellt (The Treasure), weil sehr viele Unfälle im Flüchtlingslager mit Kindern passierten, die keinen anderen Spielplatz als die Straße kannten.
Das Programm wird vom Palästinensischen Erziehungsministerium und Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge im Nahen Osten gefördert.

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Baobab Culture Troupe

In Ghana ist das traditionelle Trommeln und Tanzen noch sehr verbreitet. Es gibt kaum eine Veranstaltung, auf der die Trommeln nicht geschlagen werden, und wenn der Chief in einem Dorf etwas mitteilen will, so nennt man das immer noch: beat the gong-gong.

Im April 2004 begann Moses Matthew Hooper, der Trommel- und Tanzlehrer von Cape Deaf (Taubstummenschule in Cape Coast), Kinder aller Altersstufen und verschiedenster Schulen im Baobab Center zu trainieren. Bald konnte er die Schar der lernwilligen Kinder nicht mehr alleine bewältigen und so brachte er seine Frau Evelyn, auch eine Tänzerin, zur Unterstützung mit.

Jeden Mittwoch kommen über 100 Kinder in das Zentrum zum Trainieren. Jedes Mal sind neue Kinder dabei, sitzen erst eine Weile scheu daneben, können dann aber problemlos einsteigen und mitmachen- sie haben die Tänze beim Zuschauen gelernt. Selbst die Kleinsten kommen sehr schnell über den Rhythmus in die Tänze hinein und können sich die Reihenfolge der einzelnen Parts erstaunlich gut merken.

Das Repertoire der Tänze stammt aus ganz Ghana und Teilen von West Afrika. Fing alles mit dem Tanzen an, so gibt es inzwischen auch hervorragende kleine Trommler und Trommlerinnen. Mädchen werden bei allem beteiligt und sind meist die Aktivsten.

Die Pflege des traditionellen Trommeln und Tanzens bedeutet für die BCF die Wahrung alter Traditionen. Die Kinder sind stolz auf ihr Erbe, werden durch den Tanz selbstbewusst und mutig. Die Tänze sind sehr kompliziert und sie fördern Anmut, Intelligenz und Gemeinschaftssinn. Je länger die Kinder und Jugendlichen Mitglied dieser Truppe sind, desto schöner und anmutiger bewegen sie sich- nicht nur beim Tanzen, sondern auch im Leben. Die Kinder kommen alle aus sehr armen Familien, sind Waisenkinder und ehemalige verwahrloste, teilweise missbrauchte Kinder und Jugendliche.

Die Tanzdramen handeln von Konflikten zwischen Männern und Frauen, den Religionen und den verschiedenen Stämmen und deren Lösung, vom Wert der Bildung, vor allem auch für die Mädchen, von Teenager Schwangerschaft und HIV- Aids. Sie schärfen das Bewusstsein und schlagen Problemlösungen vor, was bei Auftritten immer wieder zu großen Diskussionen unter den Zuschauern führt.

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Phare Ponleu Selpak

Phare Ponleu Selpak (PPS) (in etwa „die Strahlkraft der Kunst“), ist 1986 in einem Flüchtlingslager an der thailändischen Grenze entstanden, um mit Kunst und kreativer Arbeit zur Überwindung der Traumata des Krieges beizutragen. Nach der Rückkehr der Flüchtlinge in ihre Heimat wurde PPS 1994 als offizielle NGO im Kambodscha eingetragen.

Die Entwicklung der Kinder und Jugendlichen soll durch soziale, erzieherische und kulturelle Angebote gestützt werden. Phare Ponleu Selpak setzt auf einen umfassenden Ansatz. Jedes Kind ist einzigartig und erfordert besondere Maßnahmen, die auf die individuellen Bedürfnisse zugeschnitten sind. Entscheidend ist, dass alle Kinder in die Lage versetzt werden, die Kinderrechte für sich zu verwirklichen.

Die Arbeit von Phare Ponleu Selpak konzentriert sich vor allem auf künstlerische Praxis. Kunst wird dabei nicht nur als Möglichkeit gesehen, sich selbst auszudrücken sondern auch als Instrumentarium zur Befriedigung der psycho-sozialen Bedürfnisse der Kinder.

Dazu gehören bei PPS Bildung, lebenslanges Lernen, soziale Kompetenzen und persönliche Entwicklung. Nach den Jahren des Krieges und des Regimes der Roten Khmer war die kambodschanische Kultur am Boden. Die künstlerische Praxis ist jetzt ein Mittel, der Bevölkerung die kulturelle Identität wieder zu geben und damit einen Teil ihrer Würde.

PPS betreut 30 Kinder in einem Child Care Centre und 46 weitere werden mit ihren Familien in ihren Gemeinden unterstützt. Diese Kinder sind Opfer von Kinderhandel, häuslicher Gewalt, Verwahrlosung, Krankheit und Armut.
Alle Kinder nehmen an einem Ernährungsprogramm teil (drei Mahlzeiten pro Tag), bekommen medizinische Versorgung, allgemeine Unterstützung (Hausaufgabenbetreuung, Schulmaterial, nicht formale Bildung), sowie kulturelle und künstlerische Angebote.

Außerdem werden täglich 150 Kinder im Freizeitzentrum von PPS mit erzieherischen, kulturellen, künstlerischen und anderen Aktivitäten betreut. 75 Kinder pro Tag haben zudem freien Zugriff auf Bücher und Spiele in der Bibliothek.

PPS unterstützt die öffentlichen Schulen in der Region u.a. durch die Lehrerausbildung und durch zusätzliche Mittel, die einen freien Zugang zu einer qualitativ guten Bildung für 1.250 Kinder ermöglichen. Zudem gibt es eine enge Kooperation zwischen den Schulen und dem Freizeitzentrum von PPS.

In drei künstlerischen Bereichen bietet das Projekt 450 Kindern und Jugendlichen kostenlos Freizeitaktivitäten oder Weiterbildung an: Bildende Kunst: Zeichnung, Malerei und Skulptur, Cartoon, Design, Illustration und Bildbearbeitung. Performing Arts: Zirkusschule und ein Theater-Programm. Musik: produziert sowohl traditionelle als auch moderne Musik.

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Shangilia Mtoto Wa Africa

„Shangilia mtoto wa Africa“ bedeutet soviel wie „Freue Dich, Kind Afrikas“ . Hinter dem Namen verbirgt sich ein Projekt, das 1994 entstand, als die Schauspielerin Anne Wanjugu einen Film mit Straßenkindern in Nairobi drehte. Sie war fasziniert von der schauspielerischen Begabung dieser Kinder. So hängte sie ihren Schauspielerjob von einem Tag auf den anderen an den Nagel und widmete ihr Leben den Straßenkindern Nairobis.
Aus anfangs 17 Kindern, denen sie ein Zuhause gab, sind mittlerweile 230 Kinder geworden. Das Straßenkinderprojekt liegt in Kangemi, einem Slumgebiet im Westen der Stadt.

Shangilia besteht aus einem Heim und einer Schule. Wichtig für die Arbeit des Projektes sind die Theater- , Musik und Akrobatikgruppen, die in einem eigenen Theater auftreten können. Die kulturelle Arbeit gibt den Kindern Selbstachtung und Selbstbewusstsein – und mit den Auftritten soll das Bewusstsein für die Problematik der Straßenkinder in Kenia geweckt werden. Diese besondere Mischung machen das Projekt einzigartig und zu einem besonderen Zuhause für die Kinder.

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De Ninguna Manera

Die Idee der Esquinas culturales („Kultur-Ecken“) wurde im Jahre 2005 vom Kulturdirektor Montevideos, Mauricio Rosencof, entwickelt. Man hatte festgestellt, dass die Bewohner der ärmeren Viertel der Stadt vor allem aus finanziellen Gründen, aber auch aus Angst, sich nachts noch auf den Straßen zu bewegen, kaum noch am kulturellen Leben im Stadtzentrum teilnahmen.
Mit Hilfe der „Esquinas culturales“ will man seitdem die Kultur zu den Menschen in die Viertel bringen. Die „Esquinas culturales“ sind dabei Plätze, Räume und Treffpunkte in gut erreichbarer Lage der verschiedenen Barrios, die bei den Bewohnern bekannt sind und die jetzt mit vielfältigem kulturellen und sozialen Angeboten attraktiv gestaltet werden.
Eines dieser Viertel ist das Barrio „Bella Italia“, das zu Beginn des 20. Jahrhunderts vorwiegend von italienischen Familien besiedelt wurde. Aus einer alten Markthalle wurde mit großer Unterstützung von Anwohnern ein kulturelles Zentrum, der „Mercadito de Bella Italia“.
Das Zentrum ist ein Treffpunkt für alle Bewohner des Barrios und bietet vor allem Senioren und Mädchen die Möglichkeit, sich in neuen, ihnen bisher vorenthaltenen Räumen zu entfalten. Der „Mercadito“ bietet Unterstützung bei familiären und schulischen Schwierigkeiten sowie psychologischer Beratung und ist Sitz von verschiedenen NGO. Vor allem aber beherbergt das Zentrum kulturelle Werkstätten. Tanz, Theater und die traditionelle Murga stehen ebenso auf dem Programm wie Workshops in Organisation, künstlerischer Leitung und Regie.
Das Projekt hat zum Ziel, vor allem den Jugendlichen neue Perspektiven aufzuzeigen und ihnen einen Raum für kreatives Schaffen zu bieten. Durch die gemeinsamen Aktivitäten wird die kulturelle Identität und das Selbstbewusstsein der Bewohner gestärkt und der Zusammenhalt des Viertels gefestigt. Partizipation der Jugendlichen ist die entscheidende Basis für das Gelingen des Projektes.

DE NINGUNA MANERA
Die junga Murga „De Niguna Manera“ ist ein mitreißendes Musikspektakel mit mehrstimmigem Gesang und treibenden Rhythmen von 13 Jugendlichen aus dem „Mercadito Bella Italia“.
Die Murga, entstanden aus einer Vermengung von afro-uruguayischen künstlerischen Ausdrucksformen und spanischen Karneval-Elementen, beinhaltet neben unterschiedlicher Musik auch Bewegung und Schauspiel. Sie ist eine Form von satirischem Musiktheater. Die vom Chor gesungenen Melodien sind für das Publikum leicht wieder erkennbar und die Texte thematisieren auf satirische Art und Weise besondere Ereignisse des Jahres. Begleitet wird der Chor von Perkussionsinstrumenten, der Bombo (Bass-Trommel), den Platillos (Becken) und der Redoblante (Trommel).
Traditioneller Weise wurde der Chor der Murga nur aus Männern gebildet, die Murga der Jugendlichen aus Montevideo allerdings zeichnet sich dadurch aus, dass auch Mädchen die Möglichkeit haben teilzunehmen. So hat sich die Murga zu einem wichtigen Sprachrohr der Jugendlichen entwickelt, in dem die jungen Sängerinnen und Sänger ihre Themen aufgreifen: Alltag, Schule, Freizeit und natürlich die Liebe.

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